Hingucker im Straßenbild
VW Arteon mit Top-Benziner im Test
21.08.2017
In der Öffentlichkeit sorgt das neue VW-Flaggschiff für Aufmerkasmkeit.
Mit einem VW lässt es sich gemeinhin herrlich inkognito durch die Gegend gondeln. Egal ob in einem Golf , Passat, Tiguan oder Polo – Volkswagen-Modelle gehören zum Straßeninventar und zeichnen sich durch grundsolides und damit dem Verwendungszweck entsprechend alltägliches Design aus. Mission accomplished also. Wer Extravaganz sucht, findet diese woanders, vor allem aber in Segmenten, die VW seit dem Phaeton nicht mehr bedient hat: obere Mittelklasse und aufwärts.
Coupéhafter Abgang mit großem, bis zu 1.557 Liter fassendem Kofferraum.
Viel Aufmerksamkeit
Und hier fährt plötzlich der neue Arteon ins Feld: eine scharf geschnittene Limousine mit stark coupéhaftem Charakter, maßvoll aggressiv im Ausdruck, mit schlanker Silhouette, langem Radstand, maskulinem Gehabe, prestigeträchtig. Wir dürfen Vorstellen: der neue Imageträger aus Wolfsburg. Und siehe da: Plötzlich sieht man sich den Blicken ausgesetzt, die sich auch nicht bei näherer Betrachtung der Typenbezeichnung am Heck verfinstern: Statt des in Ungnade gefallenen TDI prangt am feschen Heck ein TSI.
Rank und schlank: Gleich langer Radstand wie beim Škoda-Superb.
Top-Benziner passt gut zum VW-Flaggschiff
Auch wenn die Dieselverdammnis in ihrer derzeitigen Ausprägung eher medial getriebene Massenhysterie ist, ist dem Benziner beim Arteon eindeutig der Vorzug zu geben – vor allem in der von uns gefahrenen stärksten Ausprägung mit 280 PS. Dieser Motor reflektiert den Gestus des Fahrzeugs perfekt: von kraftvollem, aber elegantem Ton, geschmeidig und bei Bedarf scharf.
Bekanntes Passat-Interieur mit digitalen Instrumenten in R-Line-Trimm.
Souveräne Straßenlage
Punkto Fahrcharakter beugt sich der allradgetriebene Arteon dank adaptivem Fahrwerk (ACC) den Wünschen des Piloten: von sparsam (ECO) mit früh ansprechendem Start-Stopp-System über neutral (Normal) bis langstreckentauglich komfortabel und sportlich straff (Dynamic). Dem allem liegt der lange Radstand zugrunde, der zweierlei bedingt: einerseits ausgewiesene Laufruhe und Spurtreue als auch generöse Raumverhältnisse.
Unverständlich für ein Flaggschiff: Head-up-Display in der Sparversion.
Außen Klasse, innen Masse
Auch wenn sich unser Test-Arteon mit der R-Line-Ausstattung durchaus elitär gibt, so lässt sich die Passat-Verwandtschaft kaum leugnen. Wirklich übel nehmen wir das dem Arteon nicht. Sehr wohl allerdings die Billig-Version eines Head-up-Displays mit ausfahrbarer Plexiglasscheibe. Das ist in dieser Klasse unangemessen. (Christian Zacharnik)
>>>Nachlesen: Neuer VW Arteon im Fahrbericht
Technische Daten
- Motor: 4-Zyl.-Direkteinspritzbenziner, 1.984 ccm
- Leistung: 280 PS, 350 Nm
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 5,6 Sek.; Spitze: 250 km/h
- Antrieb: Allrad; 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe
- Gewicht: 1.716 Kilogramm
- Verbrauch: 7,3l/100 km/h (Norm); Test: 9,6l/100km
- Abmessungen: 4,86/1,87/1,45 m (L/B/H)
- Kofferraum.: 563 bis 1.557 Liter
- Preis: ab 58.980 Euro (2.0 TSI 4Motion DSG Highline)
- Preis Testwagen (mit Extras): 69.638 Euro
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