Europas größter Autobauer will massenhaft günstige Stromer unters Volk bringen.
Mitte März hat Volkswagen seinen Masterplan für die Elektromobilität vorgestellt . Zu den wichtigsten Eckpfeilern zählen eigene Batteriefabriken sowie standardisierte Batteriezellen, welche die Akkus deutlich günstiger machen sollen. Nun hat Europas größter Autobauer die Strategie noch einmal präzisiert. Für Interessenten von reinen Stromern gibt es dabei eine gute Nachricht. VW will seine Elektroautos nämlich deutlich günstiger machen. Das ist auch eine echte Kampfansage an die Konkurrenz.
"E-Autos deutlich günstiger als Verbrenner"
Laut Konzernchef Herbert Diess (Bild) will VW mit dem Verkauf von E-Autos schon bald eine vergleichbare Rendite einfahren wie mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Bis 2030 solle der weltweite Markt für batteriegetriebene Fahrzeuge die Verbrenner-Autos auch beim Absatz eingeholt haben. "E-Autos werden dann deutlich günstiger als Verbrenner sein", sagte Diess. Bei den aktuellen Modellen wie ID.3 ., ID.4 und ID.6 (nur in China) sieht das noch anders aus. Ohne staatliche Förderung wären die Stromer um einiges teurer als ihre Verbrennergeschwister. Gleiches gilt für die weiteren MEB-Konzernmodelle wie Audi Q4 e-tron , Skoda Enyaq iV oder Cupra Born .
Einsparungen und neue Plattform
Erreichen will Europas größter Autokonzern dies durch weitere Einsparungen, die Ausweitung der schon im traditionellen Autogeschäft erfolgreich eingeführten Plattformstrategie sowie digitale Mobilitätsdienste . Bis zur Mitte des Jahrzehnts will Volkswagen nach bereits bekannten Plänen die nächste Generation einer rein elektrischen und digitalen Plattform (SSP) - Projekt "" - entwickeln, auf der dann alle Modelle aller Marken und Segmente gebaut werden sollen. Auch vom Einbau einer sogenannten Einheitszelle in die Energiespeicher von E-Autos im Volumensegment verspricht sich der Konzern deutliche Kostensenkungen. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Hälfte der Neuwagenflotte aus Elektroautos bestehen, um die schärferen Klimavorgaben zu erfüllen.
Finanzierung aus eigener Kraft
Finanzieren will Volkswagen den Schwenk in die E-Mobilität aus eigener Kraft und rückt den Verkauf von Unternehmensteilen zur Finanzierung nicht in den Fokus. "Wir werden weiterhin hohe Cashflows erwirtschaften, um die Transformation zu finanzieren", sagte Diess den Aktionären. Die Ertragskraft solle weiter steigen. Dazu werde auch eine tiefere Wertschöpfung in den neuen Geschäftsfeldern "Batterie und Laden" beitragen, kündigte er an. Die für 2025 in Aussicht gestellte Anhebung des operativen Renditeziels auf 8 bis 9 (bisher 7 bis 8) Prozent bekräftigte er. "Wir gehen davon aus, dass unsere Margen in der E-Mobilität und im Verbrenner-Geschäft bereits in zwei bis drei Jahren auf demselben Niveau liegen werden", sagte Diess.