Herbert Diess ist überzeugt, dass sich E-Autos ganz ohne Verbote sehr früh durchsetzen werden.
Wie berichtet, setzt der Volkswagen -Konzern-Chef Herbert Diess (Bild) voll und ganz auf die Elektromobilität. Während andere Hersteller bei batterieelektrischen Fahrzeugen auf Plattformen setzen, die auch von Verbrennern angetrieben werden können und somit das Risiko minimieren, setzt der weltgrößte Autobauer auf reine E-Plattformen: den modularen Elektrobaukasten (MEB) für günstigere Modelle wie VW ID.3 und ID.4 , Skoda Enyag oder Audi Q4 e-tron sowie auf die Premium-Elektro-Architektur ( PPE ) für die Nachfolger von Porsche Taycan oder Audi e-tron GT .
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Bekenntnis zu neuen Klimazielen
Nun hat Diess in einem Interview mit einigen Aussagen aufhorchen lassen. So fordert der fordert VW-Konzern-Chef ein klares Bekenntnis der Automobilbranche zu den schärferen Klimazielen in der Europäischen Union. "Es ist besser, wir gestalten den Wandel jetzt mit, als einer Entwicklung hinterherzulaufen", sagte Diess dem Fachdienst "Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility". "Wir stehen zu den EU-Flottenzielen und dem Green Deal".
Der Verkehrssektor sei maßgeblich für die CO2-Reduzierung. "Wir können den Status Quo nicht aufrechterhalten", mahnte der VW-Vorstandsvorsitzende. Viele Industrieverbände verteidigten den Status, weil sie Interessen vertreten würden. "Als Verantwortliche müssen wir jedoch prüfen, was in der Umwelt in den nächsten 20 oder 30 Jahren passiert."
Nach einem Bericht des "Spiegel" wollen sich Hersteller und Zulieferer in einer Vorstandssitzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in dieser Woche auf eine Position einigen. Es zeichne sich ab, dass die Konzerne die neuen Vorgaben grundsätzlich akzeptieren, schreibt das Blatt. VDA und andere Hersteller wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.
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Diess glaubt an baldiges Ende von Verbrennern
Ein festes Ausstiegsdatum für den Verbrennungsmotor hält Diess für unnötig: "Die schärferen CO2-Grenzwerte führen zwangsläufig zu einem Ende des Verbrennungsmotors." Benziner und Diesel würden teurer, Elektroautos billiger. "Spätestens ab 2026 ist das E-Auto das bessere Konzept - ökologisch und ökonomisch", sagte Diess. In vielen Ländern gibt es bereits klare Ausstiegsszenarien. Hier wird die Zulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren in den Jahren von 2030 bis 2040 verboten. Zuletzt plädierte sogar Bayerns Ministerpräsident Söder für ein Zulassungsverbot ab dem Jahr 2035. Doch wenn es laut dem VW-Chef geht, wird das gar nicht nötig sein. Er ist davon überzeugt, dass sich die E-Autos schon früher und völlig ohne Verbote durchsetzen werden. Ob er damit Recht behält, bleibt abzuwarten.
Ganz allein mit dieser Meinung ist der VW-Chef freilich nicht. Auch Mercedes bereitet sich auf das Aus von Diesel- und Benzinautos vor. Für Tesla - immerhin der wertvollste Autobauer der Welt - waren Verbrenner von vornherein kein Thema. Und die strengen Klimaziele werden ohne strikter Dekarbonisierung schlichtweg nicht erreichbar sein. Doch hier gibt es auch Alternativen wie beispielsweise Wasserstoff oder E-Fuels .
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Aus für Dieselprivileg und höherer CO2-Preis
Darüber hinaus plädierte Diesserneut für eine Abschaffung des Dieselprivilegs bei der Kfz-Steuer und einen höheren CO2-Preis von etwa 100 Euro. Er räumte ein, der VW-Konzern werde die CO2-Grenzwerte für 2020 wahrscheinlich nicht schaffen. "Es wird sehr knapp", sagte er. "Wir haben unsere Absatzziele bei den Elektrofahrzeugen bisher nicht in dem Maße erreicht, in dem wir uns das vorgenommen hatten."
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