Der Verdacht auf rechtswidrige Veränderungen habe sich nicht bestätigt.
Die Falschangaben bei CO2-Werten in Abgasen von VW -Autos sind nach mittlerweile bestätigten Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für den Konzern ein deutlich kleineres Problem als angenommen. Auf Kunden hätten die Unregelmäßigkeiten keine Auswirkungen, habe eine gemeinsame Überprüfung von deutschem Kraftfahrt-Bundesamt, Berliner Verkehrsministerium und VW ergeben.
36.000 statt 800.000 Autos
Die Falschangaben betreffen laut jüngstem Stand "nur" noch höchstens 36.000 Autos und damit deutlich weniger als zunächst angenommen. Bisher wurde von 800.000 betroffenen Fahrzeugen ausgegangen. In Österreich sank die Anzahl von bisher bis zu 10.000 Fahrzeugen auf nur mehr 336 Autos. "Abweichungen wurden in den internen Messungen nur bei neun Modellvarianten festgestellt", teilte VW am Mittwoch in Wolfsburg mit. Die nun festgestellten Abweichungen betragen im Mittel nur wenige Gramm CO2, was einer Erhöhung des Normverbrauchs (im NEFZ) von etwa 0,1 bis 0,2 Liter auf 100 Kilometer entspricht, so der Konzern. Der Verdacht auf rechtswidrige Veränderungen der Verbrauchsangaben habe sich nicht bestätigt.
Wie kam es zu den 800.000 Autos?
"Es gab anfangs Unplausibilitäten", sagte ein VW-Sprecher, "und es gab Mitteilungen von Mitarbeitern, die sich nicht sicher waren, ob bei Messungen alles mit rechten Dingen zugegangen war." Eine Hochrechnung habe dann ergeben, dass 800.000 Autos betroffen sein könnten. Der Verdacht habe sich aber nun nicht bestätigt.
Lage in Österreich
In Österreich ging man bisher von 10.000 betroffenen Fahrzeugen
aus. Diese Anzahl hat sich nun deutlich verringert. Konkrete Zahlen für Österreich gab es am Mittwoch keine, wie es vom Generalimporteur, der Porsche Holding Salzburg, auf Anfrage hieß. Das Verkehrsministerium ließ am Mittwochnachmittag jedoch verlautbaren, dass in Österreich nur, die bereits erwähnten, 336 VW-Modelle betroffen sind.
Stickoxid-Manipulation ist andere Baustelle
Mit den hierzulande 363.000 Autos
des VW-Konzerns, die ab Anfang 2016 zurückgerüfen werden, hat die CO2-Manipulation nichts zu tun. Bei dieser Manipulation von Stickoxidwerten, die den gesamten Skandal erst ins Rollen brachte, sind die finanziellen und strafrechtlichen Konsequenzen nach wie vor nicht geklärt. Weltweit sind davon 11 Millionen Fahrzeuge betroffen.
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