Für das neue Elektro-SUV wird das Passat-Stammwerk zur E-Fabrik umgebaut.
Volkswagen hat die Umbauplanung für sein künftig zweites reines Elektroauto-Werk in Emden in Norddeutschland weiter konkretisiert. Ab der ersten Jahreshälfte 2022 soll dort der ID.4 entstehen, später sollen weitere rein elektrische Modelle hinzukommen, heißt es in einer Aussendung. Rund eine Milliarde Euro will der größte Autokonzern der Welt dafür in Ostfriesland investieren. Für eine mehrjährige Übergangszeit wird in Emden allerdings die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor weiterlaufen.
ID.4 wurde geleakt
Der ID.4 hätte eigentlich erst im Herbst enthüllt werden sollen. Doch auf einer chinesischen Facebook-Seite wurde der große Bruder des ID.3 bereits komplett geleakt (Diahow oben). Die technischen Daten teilt sich das Elekto-SUV mit dem Skoda Enyaq und dem Audi Q4 e-tron. Deshalb dürften auch die Stromer dieser beiden Konzernmarken in Emden vom Band laufen. Der ID.4 nimmt bei den Elektroautos jenen Part ein, den der Tiguan bei den Verbrennern inne hat.
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Stammwerk des Passat
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bezeichnete den ID.4 als Bereicherung für den Standort. "Ostfriesland erhält auf diese Weise die echte Chance, auf Dauer das Werk und damit zahlreiche Arbeitsplätze abzusichern", wurde der SPD-Politiker in einer Mitteilung zitiert. Bisher wird dort vor allem dem Passat gebaut. Die Fertigung der Limousine und des Kombis, die zuletzt in den angestammten westlichen Märkten schlechter lief, will VW in Emden auslaufen lassen.
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Kein neues Werk in der Türkei
Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei hatte der Konzern vergangene Woche wegen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gestoppt. Der Passat und das Schwestermodell Skoda Superb aus Tschechien, die vor allem für die Fabrik in Manisa bei Izmir vorgesehen waren, sollen innerhalb des bestehenden Verbundes an Produktionsstätten gefertigt werden. Im Gespräch war schon vor dem Aus für die türkische Fabrik das Werk in der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
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Umbau bereits im Gange
Die ersten Schritte zur Umstrukturierung der Produktion auf E-Modelle hatten in Emden im Frühjahr begonnen. Zuerst sattelt VW nun im sächsischen Zwickau darauf um - im Juni wurde dort der letzte Verbrenner gefertigt. Volkswagen will Weltmarktführer für E-Mobilität werden und tritt dabei auch gegen den US-Rivalen Tesla an.
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Internationale E-Produktionsstätten
2025 soll jedes fünfte im Konzern hergestellte Fahrzeug einen Elektromotor haben, entsprechend einer Stückzahl von 2,5 Millionen. Die Gesamtinvestitionen liegen bis 2024 bei 33 Milliarden Euro, davon entfällt ein Drittel auf die Autos der VW-Hauptmarke. In Deutschland sollen die E-Fahrzeuge des Konzerns neben Zwickau und Emden in Hannover, Zuffenhausen und Dresden produziert werden. Die im Ausland produzierten E-Autos kommen den Angaben zufolge aus Werken in Mlada Boleslav (Tschechien), Chattanooga (USA) sowie Foshan und Anting (China).