Kurz nach dem Start des ID.3 folgt nun das elektrische Kompakt-SUV.
Anfang September hat Volkswagen den ID.4 der Weltöffentlichkeit präsentiert. Das Elektro-SUV ist nach dem kompakten ID.3 das zweite Modell des Herstellers, das auf dem neuen Elektro-Baukasten MEB basiert. In Österreich ist der ID.4 ab sofort bestellbar. VW hat am Donnerstag (22. Oktober) den Vorverkauf gestartet. Zwei vorkonfigurierte Editionsmodelle stehen zur Wahl: der ID.4 1st und der ID.4 1st Max. Beide bieten 150 kW (204 PS) Leistung, Heckantrieb, eine Batterie mit 77 kWh, die 520 km Reichweite (WLTP) bietet, sowie eine umfangreiche Ausstattung.
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Ausstattung und Preise
Der ID.4 1st rollt auf 20-Zoll-Rädern, mit dem Exterieur-Style-Paket und dunkler Fond-Verglasung aus dem Werk. Die vorderen Sitze, das Multifunktionslenkrad und die Windschutzscheibe sind beheizbar. Die Ambientebeleuchtung lässt sich in 30 Farben einstellen, die Edelstahlpedale tragen das coole „ Play & Pause “-Design. Eine „2-Zonen- Klimaautomatik und das Navigationssystem Discover Pro sind ebenso an Bord wie diverse Assistenzsysteme – der Front Assist, die Distanzregelung ACC „stop & go“ und der Spurhalteassistent Lane Assist. Eine Rückfahrkamera, eine Wärmepumpe und eine Anhängevorrichtung runden die Serienausstattung ab. VW verlangt für den ID.4 1st 47.890 Euro.
Noch besser ausgestattet ist der ID.4 1st Max. Hier kommen nämlich noch Features wie LED-Matrix-Scheinwerfer (IQ Light), LED-Rückleuchten im 3D Design, 21-Zoll-Räder, Progressivlenkung und adaptive Fahrwerksregelung (DCC) hinzu. Darüber hinaus gibt es hier elektrisch einstellbare Sitze, Panorama-Glasdach, Akustikverglasung, 3-Zonen-Climatronic und elektrische Heckklappe. Das Augmented-Reality-Head-up-Display, das zentrale 12-Zoll-Display, die Telefonschnittstelle Comfort, der Travel Assist, der Side Assist und der Emergency Assist runden die Vollausstattung ab. Beim ID.4 1st Max geht es ab 57.390 Euro los. Wichtig: Alle Modelle sind im Rahmen des Umweltbonus voll förderfähig: Die Netto-Fördersumme in Österreich beträgt jeweils 5.000 Euro. Ein ähnlich ausgestatteter Tiguan ist dann auch nicht viel günstiger.
Baugleiche Geschwister
Technisch gleicht der ID.4 dem Skoda Enyaq iV und dem Audi Q4 e-tron (Sportback). Doch während die Konzerntöchter bei der Präsentation die Nase vorne hatten, liegt das VW-Modell beim Marktstart vorne. Die beiden ab sofort bestellbaren Editionsmodelle sind auf 27.000 Exemplare limitiert. Wenn sie verkauft sind, folgen die vorkonfigurierten Modelle. Diese bündeln wie beim ID.3 die am häufigsten nachgefragten Ausstattungsoptionen. Das Basismodell, das wohl erst Mitte nächsten Jahres startet, dürfte um die 40.000 Euro kosten.
Design und Abmessungen
Beim Design wagt VW kein Experimente. Das erste Elektro-SUV der Kernmarke steht selbstbewusst auf der Straße, ohne dabei aggressiv zu wirken. Der Blick ist eher freundlich. Zwischen den LED-Scheinwerfern verläuft ein schmales Tagfahrlicht-Band, das nur vom Logo unterbrochen wird. Außen ist alles auf gute Aerodynamik ausgelegt. Nur so ist es möglich, dass ein halbwegs großes und hoch aufbauendes Elektroauto auf eine ordentliche Reichweite kommt. Die Heckscheibe steht relativ steil, was auf einen großen Gepäckraum schließen lässt.
Am Heck sticht vor allem das breite, durchgehende Leuchtenband, das die Rückleuchten miteinander verbindet, ins Auge. VW setzt hier erstmals 3D-LED-Rückleuchten, deren Bremslicht in Gestalt eines „X" leuchtet. Mittig prangt ein ziemlich großes VW-Logo. Wie beim ID.3 kommt auch hier das MEB-Konzept voll zur Geltung: Der Vorderwagen ist kurz, der Radstand lang, das ermöglicht enorm großzügige Platzverhältnisse im Inneren. Bei einer Außenlänge, die in etwa dem Tiguan entspricht, gibt es innen mehr Raum als im Touareg. Mit aufrecht stehenden Fondlehnen bietet der Kofferraum 543 Liter Volumen, maximal sind es 1.575 Liter. Konkret ist der ID.4 4,58 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,63 Meter hoch. Bei der Länge reiht sich der ID.4 also exakt zwischen dem Tiguan (4,49 m) und dem Tiguan Allspace (4,70 m) ein.
Cockpit
Das Cockpit orientiert sich stark am ID.3. Beim SUV kommen aber deutlich hochwertigere Materialien zum Einsatz. Hierfür musste der kompakte Stromer ja jede Menge Kritik einstecken. Hinterm Lenkrad gibt es nur ein kleines Info-Display. Gegen Aufpreis werden die fahrrelevanten Informationen über ein Head-up-Display direkt in die Windschutzscheibe projiziert. Dank Virtual-Reality-Funktion erscheinen die Abbiegepfeile des Navis direkt vor dem Auto auf der Straße. „Echte“ Knöpfe zur Bedienung gibt es fast nicht mehr. Die Lichtsteuerung erfolgt über ein Touchfeld links vom Lenkrad. Letzteres setzt ebenfalls auf Touchflächen.
Unter dem bis zu 12 Zoll großen Touchscreen (Serie: 10 Zoll) befinden sich sensitive Kurzwahltasten und die bereits aus dem Golf 8 bekannten „Slider“. Über diese sensitiven Schieberegler wird die Lautstärke verstellt oder die Zoom-Funktion des Navis gesteuert. Leiser lenkt das ziemlich stark vom Verkehrsgeschehen ab. Aus diesem Grund bietet VW auch eine Sprachsteuerung (Hallo Volkswagen) an, über die zahlreiche Funktionen gesteuert werden können. Über die Funktion App-Connect lässt sich der ID.4 mit dem Smartphone verbinden. Darüber hinaus ist das Fahrzeug dank integrierte eSIM stets online und kann Updates auch „over the air“ erhalten. So muss der Fahrer nicht extra in die Werkstatt fahren, um sich beispielsweise die neuesten Navikarten ins Auto zu laden.
Wie alle ID.-Modelle verfügt auch der ID.4 über ein Lichtband unter der Windschutzscheibe (ID. Light). Es soll den Fahrer mit farbigen Lichteffekten unterstützen. Beim Ein- und Aussteigen signalisiert es die Fahrbereitschaft sowie das Entriegeln und Verriegeln des Autos. Es hebt Hinweise von Assistenz- und Navigationssystemen hervor und kündigt Bremsaufforderungen sowie eingehende Telefonanrufe an. In Verbindung mit dem Navigationssystem empfiehlt das ID. Light blinkend die Spur zu wechseln und kann den Fahrer warnen, falls er sich auf der falschen Spur befindet. Natürlich sind für den Elektro-Crossover auch alle gängigen Fahrassistenzsysteme verfügbar – vom automatischen Einparkassistent bis hin zum teilautonomen Fahren auf der Autobahn.
Antrieb
Für den ID.4 steht das gesamte Angebot von MEB-Antriebskomponenten bereit – zunächst mit Heckantrieb (150 oder 204 PS), später auch mit einem stärkeren elektrischen Allradantrieb (306 PS). Hier gesellt sich ein zweiter E-Motor an der Vorderachse hinzu. Immer gleich ist die Einbaulage der Hochvolt-Batterie unter der Fahrgastzelle, sie sorgt für einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt. Der Akku, der ebenfalls in verschiedenen Kapazitäts-Größen zur Verfügung steht, lässt sich serienmäßig mit Wechsel- und Drehstrom (AC) sowie Gleichstrom (DC) laden. Neben der haushaltsüblichen 230V‑Steckdose mit 2,3 kW Wechselstrom lässt sich das Fahrzeug zu Hause über Nacht an Wallboxen mit bis zu 11 kW aufladen. Je nach Batteriegröße dauert der Ladevorgang sechs bis acht Stunden. Als dritte Ladeoption lässt sich das Fahrzeug an Schnellladesäulen mit Gleichstrom und mit bis zu 125 kW Ladeleistung anschließen. Hier lädt die Batterie des des ID.4 im Idealfall innerhalb von 40 Minuten von 10 auf 80 Prozent auf.
Je nach Antriebs-Package sind laut VW gut 500 km Reichweite möglich. Beim Einstiegsmodell verfügt die Lithium-Ionen-Batterie über einen Energiegehalt von 55 kWh, davon lassen sich 52 kWh netto nutzen. Der Elektromotor im Heck leistet 109 kW (150 PS) und die maximale Reichweite beträgt bis zu 340 Kilometer. Über die größte Reichweite von bis zu 520 Kilometern verfügt der heckgetriebene ID.4 mit 150 kW (204 PS). Dieses Modell ist ab dem Marktstart verfügbar. Es beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 8,5 Sekunden und erreicht eine abgeregelte Spitze von 160 km/h. Seine Batterie mit 82 kWh (netto 77 kWh) ist auch in der Version mit einem zweiten Elektromotor und Allradantrieb verbaut, die stramme 225 kW (306 PS) leistet. Die maximale Reichweite der Allradversionen beträgt bis zu 460 Kilometer.
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