Konzern meint es mit der Transformation zum Elektro-Autobauer und Mobilitätsdienstleister ernst.
In den letzten Wochen hat Volkswagen
alle Weichen in Richtung Elektromobilität
und Digitalisierung
gestellt. Und nun wird die geplante Transformation vom reinen Autobauer hin zum umfassenden Mobilitätskonzern
noch einmal untermauert. VW hat sich jetzt nämlich auch konkrete Ziele zum Ausstieg aus der Verbrennertechnologie gesetzt. "Im Jahr 2026 beginnt der letzte Produktstart auf einer Verbrennerplattform", sagte VW-Chefstratege Michael Jost auf dem "Handelsblatt Autogipfel 2018" in Wolfsburg. Der weltgrößte Autobauer setzt künftig wie (fast) die gesamte Branche vornehmlich auf Elektroantriebe und will sich von Benzinern und Diesel trennen.
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Klimaabkommen ist Hauptgrund
Die Ziele des Pariser Klimaabkommens könnten nur dann erreicht werden, wenn im Jahr 2050 kein Auto mehr mit Verbrennungsmotor auf den Straßen fährt, sagte Jost dem "Handelsblatt" zufolge. VW rechne daher damit, die letzten Verbrenner etwa um 2040 zu verkaufen. "Das erste Stoppschild wird dann gesetzt." Demnach dürften die letzten neuen Modelle als Benziner oder Diesel in den frühen 2030er-Jahren auf den Markt kommen. Europas größter Autobauer hatte Mitte November angekündigt, seine Investitionen in Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren auf knapp 44 Mrd. Euro aufzustocken. Davon seien 30 Mrd. Euro für die Elektromobilität bestimmt, sagte Konzernchef Herbert Diess.
2019 startet die ID-Baureihe
Im Rahmen der großen Elektroauto-Offensive werden nach Zwickau, wo ab Ende 2019 das erste Modell der
neuen Elektro-Baureihe ID
vom Band laufen wird, zwei weitere deutsche VW-Werke auf die Produktion von E-Fahrzeugen umgestellt. Ab 2022 sollen an den beiden Standorten Emden und Hannover in Niedersachsen E-Autos produziert werden. Der Umbau des Werks Zwickau ist bereits angelaufen. In knapp einem Jahr soll dort die Produktion des
kompakten I.D.-Modells, das als "Neo" auf den Markt kommen könnte, starten. Der
ID Crozz soll ab 2020 folgen. In Emden soll neben dem „
MEB entry
“ (unter 20.000 Euro) der "Elektro-Passat" I.D. Aero, der an die Studie
I.D. Vizzion angelehnt ist, vom Band rollen. In Hannover soll der elektrische Bulli-Nachfolger
I.D. Buzz gebaut werden. Das Werk, in dem unter anderem der T6 vom Band rollt, soll in den nächsten Jahren weitere Elektrofahrzeuge bekommen, darunter Insidern zufolge auch den Lounge SUV und den
I.D. Cargo. Alle diese Modelle basieren auf dem eigens entwickelten Modularen Elektrobaukasten (MEB), auf dem insgesamt
27 reine Elektromodelle aufbauen - darunter auch Modelle von Audi, Seat und Skoda.
Mobilitätsangebote
Neben den Elektroautos und der Digitalisierung investiert VW auch in moderne Mobilitätskonzepte wie Carsharing und Mitfahrdienste. Dazu zählt neben einem
eigenen car2go-Gegner
auch die eigens an den Start gebrachte Tochtermarke
Moia
, deren erste Angebote bereits nutzbar sind.