Neues Elektro-Flaggschiff soll so schnell laden, wie derzeit das Tanken eines Benziners dauert.
Mit dem Projekt "Trintiy" (Symbolbild) hat Volkswagen vor gut einem Jahr ein neues "Wunder-Elektroauto" angekündigt . Das war zu einem Zeitpunkt, als die Markteinführung der ID.-Reihe ( ID.3 , ID.4 . ID.5 und ID.6 ) gerade Fahrt aufnahm. Mit deren modularen Elektrobaukasten (MEB) hat das neue Strom-Flaggschiff jedoch nichts gemein. Denn der Trinity setzt auf ein komplett neu konzipiertes Fahrzeugsystem, in dem dann die modernsten E-Antriebe sowie weitgehend selbst programmierte Software , Vernetzung und Technologien des autonomen Fahrens von VW zum Einsatz kommen sollen. Dazu verwendet die Marke eine weiterentwickelte Plattform namens SSP. Für diese werden auch eine hohe Reichweite und ein extrem schnelles Aufladen in Aussicht gestellt. Eine Vollladung soll nicht länger dauern, als das aktuelle Betanken eines Benziners. Nun wurden neue Infos zu dem ambitionierten Projekt bekannt.
Eigenes Werk
So wird VW aller Voraussicht nach ein eigenes Werk für Trinity bauen. Die Autofabrik soll in der Nähe des Stammsitzes in Wolfsburg entstehen, wie Europas größter Autokonzern am Dienstagabend ankündigte. Der Aufsichtsrat muss der Entscheidung aber noch abschließend zustimmen. Das Vorhaben gilt als einer der entscheidenden Punkte in der Investitionsstrategie für die kommenden fünf Jahre. Den Angaben zufolge soll das Trinity-Projekt in einer separaten Produktionsstätte untergebracht werden - vorgesehen ist eine Art "zweites Werk Wolfsburg". Dessen Aufbau könnte nach Schätzungen aus Konzernkreisen mindestens einige hundert Millionen Euro kosten.
"Entstehen soll die neue Fabrik auf der grünen Wiese außerhalb des Werkzauns", erklärte das Unternehmen. "In Frage kommen dafür verschiedene Standorte im nahen Umland von Wolfsburg." Der eigentlich schon für diesen Freitag (12. November) angepeilte Abschluss der Planungsrunde war jüngst auf den 9. Dezember verschoben worden - möglicherweise fällt bis dahin eine endgültige Entscheidung.
40 Mio. E-Autos als Antwort auf Tesla
Auf der neuen PPS-Basis, die auch den anderen Konzernmarken zur Verfügung stehen wird, sollen insgesamt mehr als 40 Millionen Fahrzeuge entstehen. Das größte deutsche Unternehmen will damit vor allem Tesla angreifen, der schon jetzt kurz vor dem Start seiner neuen "Gigafabrik" in Grünheide bei Berlin steht.
Kernmarkenchef Ralf Brandstätter erklärte: "Der Wettbewerbsdruck steigt - nicht zuletzt vor der eigenen Haustür. Wir müssen Wolfsburg jetzt fit machen für die Zukunft." Eine Fertigungszeit von zehn Stunden je Auto sei machbar. "Auch das Stammwerk am Mittellandkanal soll anschließend nach diesem Vorbild tiefgreifend modernisiert werden", teilte VW weiter mit.