Mit diesem unvorhersehbaren Schritt soll die Konzern-Transformation gelingen.
Nach der Trennung von Hardware- und Software-Entwicklung lässt Volkswagen erneut mit einer Ankündigung aufhorchen, die es in sich hat. lässt sich im Rahmen seiner Elektroauto-Offensive in die Karten schauen. Um die Kosten je Fahrzeug zu senken und Elektroautos damit zum Durchbruch zu verhelfen, öffnet VW seinen mit Milliardenaufwand entwickelten Modularen Elektrobaukasten (MEB) der Konkurrenz, wie Strategiechef Michael Jost dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe) sagte. Auf dem MEB basiert u.a. der noch in diesem Jahr startende I.D. "Neo" , insgesamt sind in den nächsten Jahren 27 Konzernmodelle darauf geplant.
>>>Nachlesen: Hier fährt VWs günstiges E-Auto I.D. "Neo"
Kostensenkung dank Massenproduktion
Der MEB solle ein Standard nicht nur für den VW-Konzern sein, sondern der gesamten Industrie offenstehen. Man befinde sich bereits in "einigen fortgeschrittenen Gesprächen" mit Wettbewerbern, vor allem im Volumensegment. Um Elektroautos zum Durchbruch zu verhelfen, müssen sie für möglichst viele Käufer erschwinglich sein. Dies ist nur zu erreichen, wenn sich möglichst viele Wagen eine Plattform teilen und die Kosten je Fahrzeug dadurch sinken. Der deutsche Autobauer plant mit dem I.D. "Entry" ein E-Auto zu einem Preis unter 20.000 Euro. Für den I.D. Neo dürften mindestens 25.000 Euro fällig werden.
>>>Nachlesen: VW trennt Hardware- und Software-Entwicklung
Ohne Durchbruch droht der Supergau
VW hat bereits mit Ford eine globale Allianz gegründet, die sich zunächst auf die gemeinsame Entwicklung von Transportern und Pick-ups erstreckt, um kurzfristig Einsparungen zu erzielen. Später soll der Bund auf selbstfahrende Autos, Mobilitätsdienste und Elektroautos ausgeweitet werden. Dazu wurden Absichtserklärungen unterzeichnet. Im Gespräch ist Insidern zufolge eine Lizenzierung des Elektrobaukastens durch Ford. Eine Kapitalverflechtung der beiden Konzerne ist nicht geplant. Die neue Ankündigung ist mit Sicherheit klar kalkuliert. Denn VW hat sich voll auf Elektroautos eingestellt. Bereits 2026 beginnt der letzte Produktstart auf einer Verbrennerplattform . Sollten die Kunden bei dem Umstieg auf die E-Mobilität nicht mitziehen, könnte das für VW zum Supergau werden. Bevor das geschieht, öffnet Europas größter Autobauer lieber seinen teuer entwickelten Elektro-Baukasten.
>>>Nachlesen: VW läutet Abschied vom Verbrenner ein
"Champions in der Branche"
>>>Nachlesen: VW plant E-Auto für unter 20.000 Euro
Neue CO2-Ziele
>>>Nachlesen: Neue Elektroautos werden für VW teurer
>>>Nachlesen: VW-Konzern bringt 27 günstige E-Autos