Autonomes Fahren
VW schickt "Robo-Golf" durch die Stadt
03.04.2019Hersteller erprobt erstmals „Level 4“ im öffentlichen Stadtverkehr.
Wie alle großen Autobauer und zahlreiche Tech-Konzerne entwickelt auch VW mit Hochdruck selbstfahrende Autos . Nun wird bei der Erprobung die nächste Evolutionsstufe gezündet. Ab sofort fährt eine e-Golf Flotte von fünf Fahrzeugen, bestückt mit Laserscannern, Kameras, Ultraschallsensoren und Radaren auf einem drei Kilometer langen Teilabschnitt der Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF) in Hamburg. Damit wird erstmals unter realen Bedingungen automatisiertes Fahren bis Level 4 (siehe ganz unten) in einer deutschen Großstadt von Volkswagen getestet.
Teststrecke mit notwendiger Infrastruktur
Die Ergebnisse der Fahrten, die von der Konzernforschung kontinuierlich ausgewertet werden, sollen für die zahlreichen Forschungsprojekte des Konzerns zum autonomen Fahren, zur Erprobung kundenorientierter Serviceleistungen sowie zur Optimierung des Individualverkehrs genutzt werden. In der Hamburger City entsteht derzeit eine neun Kilometer lange Teststrecke für das automatisierte und vernetzte Fahren (TAVF), die im Jahr 2020 vollständig ausgebaut sein wird. Die Millionenstadt rüstet hierfür sukzessive Ampelanlagen für die Infrastruktur-zu-Fahrzeug (I2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2I) auf.
Rollende Computer mit künstlicher Intelligenz
Die von der VW Konzernforschung aufgebauten e-Golf verfügen über elf Laser-Scanner, sieben Radare und 14 Kameras. Bis zu fünf Gigabyte beträgt der Datenaustausch pro Minute bei den regelmäßigen Testfahrten, die sich jeweils über mehrere Stunden erstrecken. Dafür steckt die Rechenleistung von rund 15 Laptops im Kofferraum. Die hohe Rechenleistung sowie präzise Sensortechnik sollen dafür sorgen, dass Fußgänger, Fahrradfahrer, andere Autos, Kreuzungen, Vorfahrtsregeln, parkende Fahrzeuge und Fahrstreifenwechsel im fließenden Verkehr auf kürzesten Distanzen und in Millisekunden erfasst werden. Trotz der Vielfalt und Komplexität der Informationen muss die künstliche Intelligenz (KI) der Fahrzeug-Software alle relevanten Objekte wahrnehmen und reagieren, darf aber keine falschen Alarme auslösen. Dabei wird mit unterschiedlichen KI-Ansätzen gearbeitet: unter anderem mit Deep Learning, neuronale Netzwerke und Mustererkennungsverfahren.
Fahrer stets mit an Bord
Aus Sicherheitsgründen sitzt bei den Testfahrten in Hamburg durchgehend ein besonders geschulter Testfahrer am Lenkrad, der alle Fahrfunktionen fortwährend überprüft und im Notfall eingreifen kann. Um automatisiertes Fahren für öffentliche Straßen – bis hin zum völlig autonomen Fahren auf Level 5 – funktionsfähig zu machen, arbeitet die Forschungsabteilung mit allen Marken und relevanten Bereichen des Konzerns zusammen. Ziel sei, Kunden in einigen Jahren den autonomen Transport von Gütern und Personen im öffentlichen Raum anbieten zu können. Dafür müssen aber auch noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
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Wettlauf
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Die einzelnen Level des automatisierten Fahrens
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Level 1: Assistiertes Fahren
Beispiel: ACC (automatische Distanzregelung) -
Level 2: Teilautomatisiertes Fahren
Beispiel: Travel Assist (kombinierte Distanzregelung und Spurführung) -
Level 3: Hochautomatisiertes Fahren
Beispiel: Staupilot -
Level 4: Vollautomatisiertes Fahren
Beispiel: Parkhauspilot -
Level 5: Autonomes Fahren
Beispiel: Vollständig fahrerloser Transport
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