Steigt der Verbrauch?

VW-Skandal: Autos nach Umrüstung getestet

28.06.2016

Autofahrerclubs haben untersucht, ob sich die Änderungen negativ auswirken.

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© Volkswagen
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Der ÖAMTC hat mit seinen europäischen Partnerklubs drei Audi A4 und einen VW Golf nach der Umrüstung im Zuge des VW-Abgasskandals untersucht und kommt zum Ergebnis, dass den Autokäufern kein Schaden entstanden ist. Und Klagen gegen den Konzern daher nichts bringen. Dass VW in den USA bereit ist, milliardenschweren Schadenersatz zu zahlen, wird damit begründet, dass die US-Gesetze eben strenger seien.

So lief der Test ab

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien haben die europäischen Mobilitätsclubs jeweils vor und nach der Umrüstung umfangreiche Tests an Autos von Mitgliedern durchgeführt. "Ziel der Untersuchungen war, herauszufinden, ob das Update tatsächlich funktioniert. Auch, ob den Konsumenten daraus Nachteile wie höherer Verbrauch oder verminderte Leistung entstehen, wurde überprüft. Denn daraus hätten einklagbare Ansprüche auf Gewährleistung, Schadenersatz oder Rückabwicklung erwachsen können", erklärt Bernhard Wiesinger, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung.

Das Ergebnis: "Die neue Software funktioniert. Der NOx-Ausstoß, der Auslöser für den 'Abgasskandal' war, ändert sich durch das Update im für die Typengenehmigung maßgeblichen Prüfstands-Zyklus NEFZ nur geringfügig und liegt deutlich unter dem EU-Grenzwert", fasst Wiesinger zusammen. "Unter realistischeren Fahrzyklen wie dem neuen WLTC-Messverfahren und dem Autobahn-Zyklus BAB 130 gehen die NOx-Emissionen nach der Umrüstung zum Teil sogar stark zurück." Es wird übrigens noch weiter getestet: Nach den nun überprüften 2,0-Liter-Dieselfahrzeugen folgen in den nächsten Monaten Autos mit 1,2- und 1,6-Liter-Motoren aus dem VW-Konzern.

Entscheidende Faktoren passen

Für den Konsumenten sind im realen Fahrbetrieb Verbrauch, Leistung und Fahrverhalten die maßgeblichen Faktoren. "Auch hier kann der ÖAMTC Entwarnung geben. Durch die Umrüstung ändert sich keiner dieser Parameter", hält Wiesinger fest. Der Dieselverbrauch, der über den CO2-Ausstoß gemessen wird, nahm im NEFZ um maximal 2,5 Prozent zu – und das auch nur bei einem der getesteten Autos. Bei den anderen Fahrzeugen blieb der Verbrauch gleich oder ging sogar zurück. "Alle diese Werte liegen innerhalb der Messtoleranz", so Wiesinger.

Heimischer Fahrer darf Auto zurückgeben

Aber auch in Österreich war bereits ein Kläger, nicht rechtskräftig, erfolgreich. Dieser hatte seinen Händler wegen Irrtums verklagt und in erster Instanz recht bekommen. Wie berichtet , darf er sein Auto zurückgeben und bekommt den Kaufpreis großteils wieder. Des weiteren bereitet der Verein für Konsumenteninformation (VKI) Sammelklagen gegen den VW-Konzern vor. Mehr als 60.000 betroffene VW-Fahrer haben sich laut VKI bereits gemeldet.

ÖAMTC glaubt nicht an VKI-Erfolg

Der Automobilklub hingegen meint, Klagen seien sehr teuer, würden aber wohl nichts bringen, da die Fahrzeuge nicht schlechter funktionieren als vor dem Software-Update. Beim Test der vier Fahrzeuge hätte es im realen Fahrbetrieb beim Verbrauch und der Leistung nach dem Update keine maßgeblichen Veränderungen gegeben. Auf alle Fahrzeugtypen müsse das aber nicht zutreffen, räumte der Klub auf Nachfrage ein.

Er will gemeinsam mit seinen deutschen und Schweizer Kollegen nun auch noch kleinere Motoren aus dem Hause VW testen.

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