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VW-Skandal schockiert Deutsche Autoindustrie

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Größter Autobauer Europas steht nun auch in der eigenen Branche am Pranger.

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte steht Volkswagen auch in der eigenen Branche am Pranger. Die im VDA zusammengeschlossenen Autohersteller und Zulieferer zeigten sich am Mittwoch "betroffen über die bei einem Unternehmen in den USA festgestellten Verstöße gegen Abgastests".

Die bekanntgewordenen Geschehnisse widersprächen dem Selbstverständnis der Automobilindustrie, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. "Eine Praxis, in der es zu einer missbräuchlichen Anwendung einer speziellen Motorensoftware gekommen ist, darf nicht akzeptiert werden."

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Kein prinzipielles Diesel-Problem
Es gehe nun darum, die Vorkommnisse vollständig aufzuklären, teilte der Verband der Automobilindustrie weiter mit. Zugleich betonten die Hersteller, zu denen VW selbst gehört, bei dem Vorgang handle es nicht um ein prinzipielles Diesel-Problem. Die moderne Motoren-Technologie reduziere die Schadstoffemissionen erheblich und sei zum Erreichen der Klimaziele unverzichtbar. Verbrauch und Emissionen unterlägen im Straßenverkehr jedoch erheblichen Schwankungen und hingen zudem von unterschiedlichen Fahrweisen ab. Eine Abweichung von am Prüfstand ermittelten EU-Normwerten auf der Straße sei schon aus physikalischen Gründen nicht zu vermeiden und rechtmäßig.

Der Skandal von VW in den USA hat auch in Europa eine Diskussion über Abgas-Messverfahren ausgelöst. Der europäische Herstellerverband ACEA hatte erklärt, er unterstütze die geplanten neuen Testverfahren, die Abgaswerte im Normalbetrieb und nicht länger nur unter Laborbedingungen messen. Die Regeln dazu sollten in der EU dringend verabschiedet werden. VW hatte zugegeben, in den USA eine Software eingesetzt zu haben, die Abgaswerte nur auf dem Prüfstand unter den Grenzwert senkt, im Normalbetrieb auf der Straße die Motor-Leistung aber nicht einschränkt.

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