"Sedric" soll ohne Zutun des Fahrers über die Straßen rollen.
Ein Auto ohne Lenkrad, ohne Pedale und ohne Schaltung - aber fahren können soll es trotzdem: Volkswagen -Chef Matthias Müller (Fotos) hat am Montagabend beim Genfer Autosalon 2017 (Publikumstage: 9. bis 19. März) den ersten Prototypen des selbstfahrenden Autos Sedric vorgestellt. Das vollständig elektrisch betriebene Auto soll ohne jegliches Zutun des Fahrers über die Straßen rollen.
Mega-Investition
Der Konzern kündigte an, in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro in die weitere Entwicklung zu stecken. Hinter dem Namen Sedric steht die Abkürzung des englischen Begriffs für selbstfahrendes Auto - Self Driving Car. Mit Sedric gibt der Konzern in Genf nun erstmals einen konkreten Ausblick für automatisiertes Fahren der höchsten Stufe (Level 5). Ein Druck auf den One-Button genügt und das Fahrzeug fährt vor – voll elektrisch, voll vernetzt und voll autonom. Es erledigt sämtliche Fahrfunktionen selbständig – ohne Lenkrad, Pedale oder Cockpit.
"Revolutionäres Potenzial"
Müller zeigte sich anlässlich der Vorstellung überzeugt, dass die Selbstfahr-Technik langfristig ein revolutionäres Potenzial habe. Von der Weiterentwicklung des Sedric erwarte sich Volkswagen Innovationen, die den verschiedenen Marken des Konzerns zugutekommen sollten, erklärte Müller. „Audi und Volkswagen sind seit langem Pioniere des autonomen Fahrens. Für uns definiert das den Anspruch, auch die nächsten Evolutionsstufen auf dem Weg zum selbstfahrenden Automobil mitzuprägen und für unsere Kunden in Serie zu bringen. Wir glauben an die Zukunft dieser Technologie und an ihr langfristiges revolutionäres Potenzial“, so Müller.
Sympathisches Raumwunder
Das Sedric-Design wirkt freundlich. Er ist ein reines E-Auto, dessen Batteriepack flach zwischen den Achsen angeordnet ist, der Elektromotor findet seinen Platz auf Höhe der Räder. Systeme wie die Klimaanlage oder die elektronische Intelligenz des Self-Driving Systems sind in den Überhängen vorn und hinten untergebracht. Der für 2+2 Personen konzipierte Innenraum nutzt die Grundfläche des Fahrzeugs optimal aus. Die beiden hinteren Sitze wirken wie eine Couch. Große Fensterflächen schaffen den Kontakt nach draußen und der große, hochauflösende OLED-Bildschirm ist transparent und erlaubt den Blick nach vorne.
Vsion für die Mobilität der Zukunft
Der Besitzer ruft seinen Sedric über einen Button. Ein Druck auf diesen „Schlüssel“, der aus einem Knopf zum Drücken und einem Ring, der mit farbigen Signalen und Vibration die Ankunftszeit von Sedric anzeigt, besteht, genügt. Das autonome Fahrzeug soll Aufgaben sogar eigenständig erledigen. Das stellt sich VW so vor: Sedric fährt die Kinder zur Schule und anschließend die Eltern ins Büro, sucht selbstständig einen Parkplatz, sammelt bestellte Einkäufe ein, holt Besucher vom Bahnhof und den Sohn vom Sportplatz ab – alles auf Knopfdruck, per Sprachbefehl oder mit einer Smartphone App – vollautomatisch. Bis diese Vision realisiert wird, dürften noch einige Jahre vergehen. Ausgeschlossen scheint ein solches Szenario jedoch nicht. Denn auch viele andere Hersteller und Fahrdienstanbieter setzen auf ähnlich vernetzte Konzepte.
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