Kompakter Crossover

VW T-Roc mit Allrad im großen Test

22.05.2018

Im Alltag zeigte der Crossover, weshalb er auf Anhieb zum Bestseller wurde.

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Mit dem T-Roc scheint VW wieder einmal vieles richtig gemacht zu haben. Obwohl der kleine Bruder des Tiguan  erst seit Anfang des Jahres auf dem Markt ist, hat er sich bereits in den Top-10 der heimischen Zulassungsstatistik etabliert. In unserem Test zeigten sich auch gleich diverse Gründe, die für den Erfolg verantwortlich sind. So nutzt das 4,23 Meter lange Kompakt-SUV die bewährte Technik des Golf VII. Hinzu kommen derzeit bei den Kunden so angesagte Details wie eine hohe Sitzposition, ordentliche Platzverhältnisse und moderne Connectivity-Features. Darüber hinaus ist er im Vergleich zum ähnlich gestrickten Audi Q2 (4,19 m), der die selbe Technik nutzt, auch noch relativ günstig.

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Fahrverhalten

Wenn man aber wie unser Testwagen auf den aktuellen Top-Motor und einige Extras setzt, ist auch der T-Roc kein Schnäppchen mehr. Für die über 40.000 Euro bekommt man aber auch einiges geboten. Der bewährte 2,0 Liter TDI mit 150 PS und SCR-Kat (Adblue) leitet seine Kraft über ein Siebengang-Doppellkupplungsgetriebe (DSG) an alle vier Räder weiter. Das Fahrwerk ist zwar straff abgestimmt, bietet aber dennoch genügend Restkomfort. Die leichtgängige, präzise Lenkung und die fest zupackenden Bremsen passen bestens zur gebotenen Fahrdynamik. Diese wird noch einmal erhöht, wenn man den Sport-Modus aktiviert. Dann nimmt das Auto Gasbefehle schneller an, dreht die Gänge höher aus und bietet eine sportlichere Klangkulisse. So gerüstet, macht das Kurvenräubern selbst in einem kleinen Crossover großen Spaß. Der Allradantrieb (4Motion) verfügt über mehrere Modi, die über einen Drehregler in der Mittelkonsole eingestellt werden können. Im Normalfall ist der T-Roc als Fronttriebler unterwegs, bei Traktionsverlust werden die Hinterräder blitzschnell zugeschaltet. Als Fahrer merkt man davon nichts. Der Testverbrauch von 6,6 Liter Diesel auf 100 km haut zwar niemanden vom Hocker, kann sich aber aufgrund der Fahrleistungen durchaus sehen lassen. Das DSG hat einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Einmal in Fahrt arbeitet es wirklich hervorragend. Doch beim Anfahren und Rangieren geht es teils etwas ruppig zu Werke. Und auch beim Ampelstart macht es in Kombination mit der Start-Stopp-Funktion nicht immer eine gute Figur. Das können andere Hersteller mittlerweile schon besser.

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Cockpit und Bedienung

Im Cockpit fühlt man sich nicht nur als VW-Fahrer auf Anhieb wohl. Alle Schalter sitzen dort, wo sie hingehören. Die Übersicht ist gut und die langstreckentauglichen Sitze bieten einen ordentlichen Seitenhalt. Unser Testwagen hatte auch das virtuelle Kombiinstrument (Active Info Display) mit an Bord. Dieses ist umfangreich anpassbar. So kann man sich z.B. die Navigationskarte groß einblenden, oder einen klassischen Look mit (virtuellen) Rundinstrumenten wählen. Während es im Golf ein Multimedia-System mit bis zu 9,2 Zoll großem Touchscreen gibt, ist beim T-Roc – wie beim neuen Polo – bei 8 Zoll Schluss. Doch auch das ist noch immer ausreichend groß. Zudem gibt es bei diesem System noch Drehregler für die Lautstärke und zum Zoomen der Navigationskarte. Smartphone-Integration via Android Auto, Apple CarPlay und MirrorLink ist ebenfalls mit an Bord. Im Test funktionierten alle drei Möglichkeiten hervorragend. Zudem ist die Menüstruktur sehr logisch aufgebaut, weshalb die Bedienung über den in idealer Höhe ins Armaturenbrett integrierten Touchscreen problemlos von der Hand geht. Funktionen wie Tempomat, Bordcomputer oder Freisprechanlage lassen sich auch über Lenkradtasten bedienen. Für die Klimaautomatik gibt es ebenfalls ein separate Bedieneinheit. Der automatische Abstandshalter hat sich auf längeren Autobahnetappen als echter Komfortbringer erwiesen. Denn dank ihm hält der T-Roc stets den gewünschten Abstand zum Vordermann, ohne dass man dafür selbständig bremsen oder Gas geben müsste.

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Platzangebot

Vorne ist das Platzangebot selbst für Sitzriesen äußerst großzügig. Im Fond können zwei Erwachsene ebenfalls entspannt reisen, sofern sie nicht größer als 1,85 Meter sind und die vorne Sitzenden die Sitze nicht zu weit nach hinten Rücken. Kopffreiheit ist ohnehin ausreichend vorhanden, wenn dann kann es nur vor den Knien eng werden. Der mittlere Platz ist eher nur etwas für Kinder. Der Kofferraum ist für ein Auto mit derart kompakten Maßen sehr geräumig. Konkret bietet er 425 bis 1.290 Liter. Dank doppeltem Ladeboden gibt es nach dem Umlegen der Fondlehnen eine ebene Ladefläche. Einen großen Kritikpunkt muss sich der T-Roc aber schon noch gefallen lassen. Denn die verwendeten Materialien sind alles andere als Golf-Klasse-Standard. Das Cockpit besteht komplett aus Hartplastik. Lediglich das lackierte Dashbord heitert die triste Stimmung etwas auf. Selbst in besser ausgestatteten Polo-Versionen setzt VW auf hinterschäumte Oberflächen, die sich angenehm anfühlen. Wieso das beim T-Roc nicht der Fall ist, bleibt ein Rätsel. Vielleicht muss hier ein Abstand zum teureren Q2 gehalten werden.

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Fazit

Nach dem Test ist es keine Überraschung mehr, dass sich der T-Roc vom Start weg als Verkaufsschlager etabliert hat. Der Crossover ist für VW-Verhältnisse mutig gezeichnet, passt mit seinen kompakten Abmessungen perfekt in die Zeit, sorgt mit seinem kräftigen und sparsamen Motor für flottes, effizientes Vorankommen und ist zumindest mit den Basismotoren erschwinglich.  Die einzigen Kritikpunkte, die wir gefunden haben, sind das beim Anfahren und Rangieren etwas ruppige Doppelkupplungsgetriebe und das viele Hartplastik im Innenraum. So bleibt für VW wenigstens zum Facelift noch etwas Luft nach oben.

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Technische Daten

  • Motor: 2,0 Liter 4-Zylinder-Turbodiesel
  • Leistung: 150 PS; 340 Nm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 8,4 Sek.; Spitze: 200 km/h
  • Antrieb: Allrad, 7-Gang-DSG
  • Normverbrauch: 5,1 l 100 km (Norm), Test: 6,6l/100km
  • Kofferraum: 445 bis 1.290 Liter
  • Abmessungen: 4,23 x 1,81 x 1,57 m (L/B/H)
  • Preis: 40.887 Euro (Testwagen)
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