Italiener lassen nach langer Pause wieder einen aufgeladenen Sportler los.
Wie an dieser Stelle angekündigt, hat Ferrari am 12. Februar im Internet sein neuestes Modell präsentiert. Während in der offiziellen Ankündigung keinerlei Details verraten wurden, gibt es nun neben Fotos auch alle technischen Details über den neuen Boliden. Dabei haben sich einige Spekulationen als richtig erwiesen. Beim California T handelt es sich nämlich um das bekannte Modell, das nun aber über einen bärenstarken Turbo-Motor und einige weitere interessante Neuheiten verfügt. Publikumspremiere feiert der Newcomer im Rahmen des Genfer Autosalons 2014 (ab 6. März).
"T" wie Turbo
Hauptgrund für das neue Triebwerk sind die immer strenger werdenden Emissions-Vorgaben. Denn im Normzyklus haben relativ kleine Motoren, die mittels Turbo zwangsbeatmet werden, große Vorteile gegenüber freisaugenden Triebwerken. Dieser Tatsache beugt sich nun auch Ferrari. Dem Fahrspaß muss dies aber ohnehin keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Die Entwickler holen aus genau 3.855 Kubikzentimetern Hubraum stolze 560 PS bei 7500/min aus dem Motor heraus. Damit erreicht der V8 eine Literleistung von 145 PS. Der California T ist also noch einmal 70 PS stärker als sein Vorgänger, der ohne dem "T" (für Turbo) im Namen auskommen musste. So gerüstet katapultiert sich die heckgetriebene Flunder in 3,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 (drei Zehntel schneller). Dazu trägt natürlich auch das Drehmoment von 755 Nm bei, das gleich um 49 Prozent höher als beim Vorgänger ausfällt. Trotz dem Mehr an Leistung soll das Auto deutlich weniger verbrauchen. Konkrete Angaben zum Verbrauch macht Ferrari jedoch noch nicht.
Bei der Entwicklung setzten die Ingenieure auf das Formel 1 Know-How von Ferrari. Ab dieser Saison werden auch die Formel 1-Boliden von Turbo-Motoren befeuert. Wie bei den Rennautos setzen die Italiener auch beim California T auf kompakte Twin-Scroll-Turbinen mit geringer Trägheit, die ein direktes Ansprechen auf Gaspedaleingaben bieten. Damit trotz Aufladung auch der Sound passt, haben die Ingenieure die Kurbelwelle und den Abgaskrümmer modifiziert. Darüber hinaus wurden auch die Lenkung und das Ansprechverhalten dank einer neuen Anordnung von Lenkgetriebe und Fahrwerksaufhängung noch direkter ausgelegt.
Spezielle Features
Weiters ist der California T mit der jüngsten Evolutionsstufe der "F1 Trac" genannten Traktionskontrolle ausgestattet. Diese kommt auch im F458 Speciale
zum Einsatz und ermöglicht eine maximale Beschleunigung aus Kurven heraus. Die serienmäßige Carbon/Keramik-Bremsanlage soll dank neuer Bremsscheiben und -beläge aus Verbundstoffen noch giftiger zubeißen und wird mit einem neuen ESP kombiniert. Im Cockpit gibt es eine neue "Turbo Performance Engineer"-Anzeige (TPE) mit berührungsempfindlicher Oberfläche, auf der der Fahrer mit dem Finger durch Informationen blättern kann. Letztere zeigen unter anderem an, wie man das Leistungspotential des Motors optimal ausschöpfen kann. Außerdem spendiert Ferrari dem California T ein modernes Infotainment-System mit einem Bildschirm mit 16,5 Zentimetern Diagonale und hoher Auflösung.
Design
Die optischen Änderungen halten sich zwar in Grenzen, sind aber dennoch erkennbar. Am auffälligsten ist die modifizierte Flankenform, die laut den Designern vom Styling der Pontonkotflügel am 250 Testa Rossa inspiriert ist. Dabei zieht sich die Linie des vorderen Kotflügels in einem Zug zum hinteren Kotflügel. Am Heck gibt es aus aerodynamischen Gründen einen neuen Diffusor, der mit seinen drei senkrechten Finnen ziemlich martialisch wirkt.
Preise haben die Italiener noch nicht verraten.
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Der neue Ferrari 458 Speciale nutzt die Plattform des herkömmlichen F458, wurde aber in zahlreichen Punkten überarbeitet.
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Im Speciale leistet der 4,5 Liter große V8 statt 570 stolze 605 PS. Laut seinen Entwicklern ist das Triebwerk somit der leistungsstärkste freisaugende Achtzylinder der Welt.
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Der Bolide katapultiert sich in exakt drei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Noch beeindruckender: Die 200 km/h-Marke ist nach gerade einmal 9,1 Sekunden geknackt.
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Die Ferrari-Ingenieure haben in Zusammenarbeit mit Designer Pininfarina adaptive und bewegliche Aerodynamik-Elemente für Front und Heck entwickelt.
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Zum verbesserten Handling trägt aber auch die Elektonik bei. So verfügt der Speciale über die sogenannte "Side Slip Angle Control" (SSC), die den...
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...seitlichen Schlupf ermittelt, diesen Wert mit der Ideallinie vergleicht und anschließend das Drehmoment passend zwischen den Antriebsrädern verteilt.
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Der Pilot betritt die "Kanzel" des LaFerrari über weit aufschwingende Flügeltüren.
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Auf den Fotos von der offiziellen Enthüllung wird erst deutlich, wie...
© AP/Laurent Cipriani
...flach die Rakete mit Sraßenzulassung tatsächlich ist.
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Insgesamt ist der neue Top-Sportler ein aerodynamisches Meisterwerk. Dafür sorgen variable Teile wie Splitter, Spoiler oder Diffousor.
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Mit einer Systemleistung von 963 PS setzt der Bolide neue Maßstäbe in Sachen Performance.
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Dem 800 PS starken 6,3-Liter großen Zwölfzylinder wird von einem Elektromotor mit...
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...163 PS unter die Arme gegriffen, der direkt mit dem mit dem Doppelkupplungs-Getriebe verbunden ist.
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Beim LaFerrari musste die Form der Funktion folgen. Alles ist auf bestnmögliche Fahreigenschaften ausgerichtet.
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Ein weiteres Gustostückerl ist das in Schwarz abgesetzte Monocoque, das gleichzeitig die Fahrgastzelle bildet.
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Angesichts der Leistungsdaten ist nicht schwer zu erahnen, dass der neue Top-Ferrari losstürmt, wie von der Tarantel gestochen. Für den Standardsprint von 0 auf 100 km/h braucht...
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...der Bolide keine drei Sekunden. Nach nicht einmal sieben Sekunden stehen bereits 200 km/h auf dem Tacho. Maximal sind 350 Sachen möglich.
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Die Sportsitze sind fest mit der Karosserie verbunden. Lediglich die Padalerie und das Lenkrad lassen sich verstellen.
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Am Lenkrad gibt es neben Knöpfen für Blinker, Licht und Motorstart auch das berühmte "Manettino", mit dem sich die unterschiedlichen Fahrmodi einstellen lassen.
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Niki Lauda und Ferrari-Boss Luca di Montezemolo waren bei der Präsentation in Genf live mit dabei.