In diesem Jahr wurden 30 verschiedene Modelle auf Herz und Nieren überprüft.
Im Westen Österreichs hat es bereits Mitte September bis in tiefe Lagen herunter geschneit. Autobesitzer müssen sich also langsam Gedanken über die geeigneten Winterreifen für ihren fahrbaren Untersatz machen. Heuer werden in Österreich rund vier Millionen neue Winterreifen über den Ladentisch rollen. Rund eine Million Autobesitzer stehen also vor einer Entscheidung, die ihr sicheres Vorwärtskommen bei Regen und Schnee beeinflussen kann. Einen wichtigen Anhaltspunkt für die Kaufentscheidung liefern seit mittlerweile 44 Jahren die umfassenden Reifentests , die der heimische Autofahrerclub ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnerclubs, alljährlich rechtzeitig vor dem Winter durchführt..
Zwei gängige Dimensionen
Für den heurigen Winterreifentest wurden 14 Modelle der Größe 175/65 R14 T und 16 Pneus der Größe 195/65 R15 T auf Herz und Nieren geprüft. Für den heurigen Winterreifentest wurden 14 Modelle der Größe 175/65 R14 T und 16 Pneus der Größe 195/65 R15 T auf Herz und Nieren geprüft. Darüber hinaus hat der heimische Club noch Reifen in der Dimension in Eigenregie getestet (siehe ganz unten).
Nur ein Reifen bekam ein 'nicht empfehlenswert'
Zu den Testkategorien zählten das Fahrverhalten bei Trockenheit, Nässe, auf Schnee und Eis. Darüber hinaus wurden auch der tatsächliche Kraftstoffverbrauch und der beim Fahren erzeugte Geräuschpegel gemessen. „Ganz wichtig für das komplette Bild eines Reifenmodells ist aber auch die Bewertung des Reifenverschleißes", erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. Insgesamt konnten neun der 30 getesteten Reifen das Urteil "sehr empfehlenswert" erreichen. 18 weitere schnitten mit "empfehlenswert" ab. "Demgegenüber stehen nur zwei Modelle, die 'bedingt empfehlenswert' sind. Ein Reifen wurde sogar mit 'nicht empfehlenswert' beurteilt.
Grafik öffnet sich durch Mausklick; Grafik: (c) ÖAMTC
Ergebnisse der Dimension 175/65 R 14 T
Von den 14 getesteten Reifen der Dimension 175/65 R14 T wurden drei mit "sehr empfehlenswert" bewertet. "Der Continental ContiWinterContact TS800 überzeugte mit Bestnoten auf Schnee und im Kraftstoffverbrauch, während der Michelin Alpin A4 vor allem beim Verschleiß punktete. Als guter Allrounder erwies sich der Dunlop SP Winter Response", berichtet Eppel. Alle anderen Modelle in dieser Dimension zeigten leichte Schwächen in einzelnen Kriterien, wurden aber immer noch mit "empfehlenswert" beurteilt. Darunter befinden sich erfreulicherweise Modelle aus dem mittleren Preissegment wie Sava oder Ceat, aber auch Premiumhersteller wie Goodyear mit dem brandneuen Ultragrip 8. In der großen Dimension erzielte dieses Modell übrigens eine Topplatzierung. Der Falken Eurowinter HS 439 erhielt als einziges Modell die Beurteilung "bedingt empfehlenswert". Er patzte vor allem bei den Tests auf der Schneefahrbahn.
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Ergebnisse der Dimension 195/65 R 15 T
In der am häufigsten verkauften Winterreifendimension 195/65 R15 T waren unter den 16 Testkandidaten neun völlig neue oder modifizierte Reifenmodelle. Sechs der getesteten Pneus wurden mit der Bestnote 'sehr empfehlenswert' beurteilt. Diese Modelle überzeugten die Tester mit einer sehr ausgewogenen Leistung und konnten in einigen Kriterien sogar Akzente setzen. So überzeugten der Continental ContiWinterContact TS830 und der Semperit Speed-Grip 2 mit dem geringsten Verbrauch, während der Goodyear Ultragrip 8 die Bestnote auf Nässe erhielt. Der Michelin Alpin A4 zeigte mit dem geringsten Verschleiß auf, der Pirelli Winter 190 Snowcontrol Serie 3 konnte hingegen auf Eis die beste Bewertung einfahren. Rundum konnte der Dunlop SP Winter Sport 4D überzeugen.
Auch in dieser Dimension finden sich unter den "empfehlenswerten" Produkten Modelle aus unterschiedlichen Preiskategorien, darunter auch der bei uns noch weitgehend unbekannte GT Radial aus Indonesien. Weniger gut schnitt beim aktuellen Test auch in dieser Dimension der Falken Eurowinter HS439 ab. Dieser Reifen ist nur "bedingt empfehlenswert", weil er wie in der kleinen Dimension Schwächen bei Schneefahrbahn aufweist.
Schwarzes Schaf aus Serbien
"Mit 'nicht empfehlenswert' musste heuer nur ein Modell bewertet werden. Der Trayal Arctica aus Serbien glänzte zwar beim Verschleiß, zeigte aber leichte bis deutliche Schwächen bei fast allen anderen Prüfkriterien. Am deutlichsten trat die Schwäche des Reifens beim Griff auf nasser Fahrbahn zutage. Das wirkte sich beispielsweise durch sehr lange Bremswege aus und führte letztendlich zur Note 'nicht empfehlenswert'", erklärt der Reifenexperte abschließend.
Notengrenzen
Grafik: (c) ÖAMTC
Eigenständiger Test der Dimension 205/55 R 16 H
Der ÖAMTC testete zusätzlich zu den beiden Standardgrößen als einziger europäischer Club sechs Breit-Winterreifen der Dimension 205/55 R 16 H in einer speziellen Bergprüfung. "Die sportlichen Pneus wurden nach den Standardprüfungen wie Nass, Trocken, Eis, Verbrauch und Schnelllauf praxisnah auf einer mehreren Kilometer langen Bergstrecke getestet", erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Willy Matzke. Da die breiten Pneus auch ein entsprechend sportliches Fahrzeug verlangen, wurden erstmals bei einem Winterreifentest auch Autos mit Turbolader eingesetzt. Besonders ausgewogen präsentierte sich dabei der Semperit Speed Grip 2, der den Konkurrenzprodukten vor allem beim Bremsvorgang auf nasser Fahrbahn überlegen war. Auf den Plätzen zwei und drei dieser Sonderprüfung folgten der Pirelli Snowcontrol 3 und der Dunlop Winter Sport 4D. Der neue Goodyear UG 8 und der Michelin Alpin 4 schwächelten in der Seitenführung.
Hier finden Sie alle Ergebnisse des Winterreifentests 2010/2011.
Zu den Ergebnissen des Sommerreifentests 2011 kommen Sie hier.