Heuer haben der ÖAMTC und seine Partner 34 Pneus in zwei Dimensionen getestet.
Auch wenn es viele noch nicht wahrhaben wollen – der Winter eilt mit großen Schritten herbei. Die Tage werden bereits merklich kürzer und mit den heißen Temperaturen ist es mittlerweile ebenfalls vorbei. Für Autofahrer bedeutet das, dass sie sich langsam aber sicher Gedanken über die Bereifung machen sollten. Schließlich gilt hierzulande von 1. November bis 15. April eine situative Winterausrüstungspflicht. Wer in dieser Saison neue Winterreifen benötigt, findet in den Tests der Automobilclubs gute Anhaltspunkte. Am Dienstag haben der ÖAMTC und seine europäischen Partnerclubs (ADAC, etc.) die Ergebnisse ihres Winterreifentests 2021 veröffentlicht.
34 Modelle in 2 Dimensionen
Konkret wurden dabei 34 Modelle der Dimensionen 195/65 R15 91T sowie 225/50 R17 94V in Hinblick auf ihre Fahr- und Sicherheitseigenschaften getestet. Weiters wurden Komfort und Wirtschaftlichkeit unter die Lupe genommen. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl fasst die Ergebnisse zusammen: "Sieben Winterreifen wurden mit 'sehr empfehlenswert' beurteilt. Mit jedem dieser Modelle erhält man einen ausgewogenen Reifen ohne große Schwachstellen." Der Großteil der heuer getesteten Produkte (24) schnitt mit der Note "empfehlenswert" ab, eines mit "bedingt empfehlenswert" – und für zwei Reifen können die Tester keine Empfehlung aussprechen. "Einen Winterreifen zu finden, der Sicherheit und Fahrkomfort bietet und gleichzeitig beim Spritsparen hilft, sollte 2021 also kein großes Problem sein", sagt Kerbl. Der ADAC hat auch ein Video vom Test veröffentlicht:
Ergebnisse der Dimension 195/65 R15 91T
In einer der meistverkauften Winterreifendimensionen sind vier Modelle "sehr empfehlenswert": Dunlop Winter Response 2, Goodyear UltraGrip 9+, Michelin Alpin 6 und Vredestein Wintrac. Kerbl erklärt: "Diese Produkte unterscheiden sich letzten Endes nur in Details. Ein Beispiel: Dunlop und Vredestein zeichnen sich durch besonders geringen Kraftstoffverbrauch aus, müssen im Gegenzug aber Goodyear den Vortritt lassen, wenn es um die Performance bei nasser Fahrbahn geht." Diese Unterschiede sollte man nicht ignorieren, letztlich erhält man jedoch mit jedem dieser Winterreifen ein in allen Kategorien sehr ausgewogenes Produkt.
Das Mittelfeld wird in dieser Reifengröße von elf Modellen gebildet, die mit "empfehlenswert" beurteilt wurden. Die Schwachstellen der einzelnen Reifen seien nicht allzu groß, würden sich aber je nach Modell unterscheiden. Meist seien die Leistungen auf nasser Fahrbahn nicht ganz zufriedenstellend, manche Reifen hätten auch im Trockenen und auf Schnee kleinere Probleme oder könnten in Sachen Spritverbrauch nicht uneingeschränkt überzeugen, so die Tester.
Schwächster 195er im aktuellen Winterreifentest ist der Kumho Wintercraft WP51, der als einziger mit "bedingt empfehlenswert" beurteilt wurde. "Ein knappes Ergebnis – wäre der Reifen auf trockener Fahrbahn eine Spur besser gewesen, hätte es für ein 'empfehlenswert' gereicht, trotz leichter Schwächen bei Nässe. Ärgerlich für Kumho, denn in allen anderen Kriterien kann der Wintercraft WP51 problemlos mit dem Mittelfeld mithalten."
Ergebnisse der Dimension 225/50 R17 94V
Im Wesentlichen zeigt sich in der größeren Dimension ein ähnliches Bild wie bei den 195ern: Die Modelle von Dunlop (Winter Sport 5), Michelin (Alpin 6) und Goodyear (UltraGrip Performance +) können laut den Autofahrerclubs auch hier jedem Konsumenten empfohlen werden. Goodyear biete dabei das ausgewogenste Produkt, Michelin habe das Modell mit dem geringsten Verschleiß und Dunlop den Besten für die Schneefahrbahn konstruiert. Hinter den Top 3 folgt ein breites Mittelfeld mit Produkten der verschiedensten Hersteller. Wer einen Winterreifen sucht, der sich besonders günstig auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt, könne hier zum ESA+TECAR Supergrip Pro greifen, der die Bestwerte in diesem Kriterium erzielt.
"Es gibt aber nicht nur Positives von den 225ern zu berichten", weiß der ÖAMTC-Experte. "Vom Kauf des Goodride Z-507 Super Snow und des Linglong Green-Max Winter UHP rät der Mobilitätsclub klar ab." Beim Goodride liegt die Erklärung für das schwache Ergebnis in den Eigenschaften auf Schnee, vor allem beim Anfahren und beim Handling. Der Linglong wäre bei Schnee hingegen sogar im vorderen Mittelfeld zu finden – dafür fällt er auf nasser Fahrbahn durch. "Zu beschönigen gibt es hier nichts – immerhin sind Schnee und Nässe die Fahrbahnzustände, die im Winter sehr häufig vorkommen. Damit ist klar, dass der Mobilitätsclub keines dieser beiden Modelle empfehlen kann
Kriterien im Überblick