Premiumhersteller setzt bei seinem Arbeitstier auf den Lifestylefaktor.
Was lange währt, wird endlich gut. Über eineinhalb Jahre nach der Ankündigung hat Mercedes nun endlich gezeigt, wie sein kommender Pick-up aussehen wird. Wie berichtet, entstammt das Fahrzeug aus der bereits mehrjährigen Kooperation mit dem Renault-Nissan-Konzern. Deshalb basiert die neue X-Klasse auch auf dem Nissan Navara NP 300 und dem neuen Renault Alaskan . Im Gegensatz zu diversen anderen Kooperationen setzt Mercedes hier jedoch bewusst auf Eigenständigkeit. Optische Gemeinsamkeiten gibt es fast keine. Und auch das Cockpit wurde von den deutschen völlig neu gestaltet. Die Produktion für den europäischen, australischen und südafrikanischen Markt soll dennoch im Nissan-Werk in Barcelona erfolgen.
1-Tonnen-Klasse
Offiziell handelt es sich beim X-Class Concept zwar noch um eine Studie, diese wirkt aber bereits sehr seriennah. Wenn die Serienversion Ende 2017 mit dem Namen X-Klasse in den Handel kommt, wird sie fast genauso aussehen wie das gezeigte weiße Konzeptfahrzeug mit dem Zusatznamen „stylish explorer“. Die Front wird vom großen Grill inklusive riesigem Stern, für einen Pick-up extrem flache Scheinwerfer und dem Unterfahrschutz geprägt. Ob es das umlaufende Leuchtenband am Heck in die Serie schafft bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für die ebenfalls vorgestellte, Grün lackierte Hardcore-Version "powerful adventure" (siehe Video unten) mit martialischen Stollenrädern, Seilwinden und schwarzen Radhausverbreiterungen. Wie die Plattformbrüder greift auch der Benz-Pick-up in der boomenden 1-Tonnen-Klasse an. Das Fahrgestell mit Stahlprofil-Leiterrahmen kennen wir von den Brüdern: Vorne gibt es eine Doppelquerlenker-Einzelradaufhängung, hinten eine Fünflenker-Starrachse. Allerdings verbreitert Mercedes die Spur und stimmt das Fahrwerk neu ab. Laut den Entwicklern soll die X-Klasse den markentypischen Fahrkomfort bieten, sich aber dennoch dynamisch bewegen lassen. Gegen Aufpreis gibt es einen permanenten Allradantrieb. Dank Untersetzungsgetriebe und einer manuellen Vollsperre für das Hinterachsdifferenzial soll der Pick-up auch im harten Gelände eine gute Figur machen.
Innenraum
Ein Blick ins Cockpit zeigt, dass Mercedes auch bei der X-Klasse seinem Premiumanspruch gerecht werden will. Luxusfeatures wie Nubuk- und Nappaleder in zwei Farben darf zwar als Studien-Geplänkel abgetan werden, der neue Armaturenträger wird es aber auch ins Serienmodell schaffen. Dieser verfügt wie die noblen SUV-Brüder über runde Lüftungsdüsen und einen freistehenden Monitor im iPad-Stil. Die Bedienung des Infotainmentsystems erfolgt über den aus den normalen Benz-Modellen bekannten Dreh- und Drückregler, der unter einer Handauflage sitzt. Zwischen den beiden Rundinstrumenten befindet sich ein farbiges, hochauflösendes Display. Am Lenkrad findet man die Mercedes-typischen Hebel, die wie in den Limousinen etwas überfrachtet wirken. Lediglich der Automatikwählhebel befindet sich im Pick-up auf dem Mitteltunnel. Das passe laut Mercedes besser zu diesem Fahrzeug, als das filigrane Lenkstockhebelchen der anderen Baureihen. Daürber hinaus wird es für die X-Klasse zahlreiche Assistenzysteme geben, die sie ebenfalls von ihren Plattformbrüdern abgrenzen sollen.
Motoren
Welche Triebwerke in der X-Klasse genau zum Einsatz kommen, hat Mercedes noch nicht verraten. Die beiden Vierzylinder-Diesel von Nissan werden es aber definitiv nicht sein. Stattdessen will Mercedes auf hauseigene 4- und 6-Zylinder-Motoren setzen. Letztere sollen wohl dazu dienen, um den neuen VW Amarok V6 zu attackieren. Dann wäre nach T6 (Bulli) versus V-Klasse auch schon das nächste Duell zwischen den beiden deutschen Autobauern eingeläutet. Zu den weiteren Konkurrenten zählen Toyota Hilux , Ford Ranger , Fiat Fullback und Mitsubishi L200 . Da der neue Mercedes Pick-up erst in gut einem Jahr auf den Markt kommt, stehen Preise und Ausstattungsvarianten noch nicht fest.
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