"6 Jahre Vorsprung"
Zerlegtes Tesla Model 3 schockt VW und Toyota
20.02.2020
Weltgrößte Autobauer hinken technisch offenbar Jahre hinterher.
Mit jeweils über 10 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019 waren Volkswagen und Toyota wieder die beiden größten Autobauer der Welt. Beim Börsenwert ist Tesla mittlerweile jedoch vorbeigezogen . Der US-Elektroautobauer hat im Vorjahr zwar „nur“ 367.500 Autos verkauft , doch die Investoren glauben an den technischen Vorsprung der Amerikaner. Diese Einschätzung wird nun von renommierter Stelle untermauert.
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Recheneinheit
Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei hat ein Model 3 zerlegt, und kam dabei zu dem Schluss, dass Tesla gegenüber den Branchengrößen mindestens sechs Jahre Vorsprung habe. Dabei steche vor allem die zentrale Recheneinheit namens „Full Self-Driving Computer 3“ (FSD 3) hervor. Diese wird seit Frühjahr 2019 neben dem Model 3 auch im Model S und Model X verbaut. FSD 3 ist für das teilautomatisierte Fahren (aktuell Level 2,5) und die gesamte Steuerung des vollvernetzten Infotainments zuständig. Die großen Hersteller statten ihre Autos zwar ebenfalls bereits mit teilautonomen Fahrfunktionen und vernetzten Multimediasystemen aus, sie brauchen dafür aber mehrere Steuergeräte und Recheneinheiten.
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Hard- und Software
Darüber hinaus habe Tesla mit seiner „Apple“-Strategie noch ein Ass im Ärmel. Denn der Elektroautobauer fertigt nicht nur die Hardware (FSD 3) selbst, sondern auch die Software. Deshalb greifen die Bauteile perfekt ineinander und funktionieren genauso, wie es von Tesla gewünscht wird. Bis VW, Toyota und Co. über ähnliche Technologien verfügten, werde es laut Nikkei noch mindestens bis 2025 dauern. Tesla sei ihnen also um sechs Jahre voraus.
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"So etwas bekommen wir nicht hin"
Für die Wirtschaftszeitung sei diese Kombination aus kompakter Hardware und eigener Software Teslas größter Trumpf im immer wichtiger werdenden Markt der vollvernetzten und teilautonomen Elektroautos. Ähnlich sieht das auch ein Ingenieur eines großen japanischen Autobauers. Dieser war beim Teardown des Model 3 mit dabei und hat in Bezug auf FSD 3 geschockt festgestellt: „So etwas bekommen wir nicht hin“.
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Aufholjagd
Wie lange Teslas Vorsprung tatsächlich hält, bleibt abzuwarten. Denn viele große Autobauer investieren derzeit Milliarden in die Elektromobilität, Vernetzung und Digitalisierung. Dennoch kommen bei den neuen Elektroautos, von denen auch heuer viele auf den Markt kommen, nach wie vor zahlreiche verschiedene Recheneinheiten und Software-Programme zum Einsatz. Viele davon werden außer Haus produziert, da sie von Zulieferern wie Bosch, Continental oder Nvidia zugekauft werden.
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