AKV-Hochrechnung

2013 wird Rekordpleitenjahr

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Samt Privatkonkursen betragen die Gesamtverbindlichkeiten 8,7 Mrd. Euro.

"Es steht fest", schreibt der Alpenländische Kreditorenverband in seiner Pleiten-Hochrechnung für das Gesamtjahr 2013: Mit Silvester heuer laufe das Rekordpleitenjahr der Geschichte der Zweiten Republik ab - mit Unternehmensverbindlichkeiten in bisher unerreichter Höhe von 7,7 Mrd. Euro. Samt 10.205 Privatkonkursen betragen die Gesamtverbindlichkeiten 8,7 Mrd. Euro.

Mega-Pleiten
Der negative Rekord ist auf die Riesenpleite der Alpine Bau zurückzuführen, die Alpine-Firmengruppe insgesamt hat Passiva in Höhe von 4,62 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Die nächst höchste Pleite der Zweiten Republik war 1995 der Konsum mit 1,9 Mrd. Euro, danach folgt im Negativranking die Pleite der A-Tec im Jahr 2010 mit Passiva von 1,49 Mrd. Euro.

Von 2012 auf heuer haben sich die Gesamtpassiva "dank" Alpine-Aus und auch dayli-Pleite (110 Mio. Euro Passiva) sowie Jetalliance-Pleite (52,18 Mio. Euro Passiva) und Niedermeyer-Insolvenz (43,37 Mio. Euro Passiva) mehr als verdoppelt. 2012 summierten sich die Gesamtpassiva "lediglich" auf 3,29 Mrd. Euro.

Weniger Insolvenzen
Die Zahl der eröffneten Firmeninsolvenzen sank heuer mit 3.207 gegenüber 2012 allerdings um 8,87 Prozent. 2.303 Abweisungen gab es mangels Masse - gegenüber dem Vorjahr um 16,13 Prozent weniger. Der tatsächliche volkswirtschaftliche Schaden liege, bedenkt man die Abweisungen, auch "weit höher, da in dieser Summe Verbindlichkeiten aus abgewiesenen Insolvenzen gar nicht enthalten sind", erinnert der AKV. Insgesamt gingen schließlich summiert 5.510 Unternehmen pleite (2012: 6.265).

Von Abweisungen betroffen seien in erster Linie Ein-Personen-Unternehmen - ohne entsprechende Kapital- oder Betriebsausstattung. Von den 2.303 abgewiesenen Insolvenzen heuer entfielen demnach auch 1.239 auf "nicht protokollierte" Einzelunternehmen.

Nach Branchen gab es heuer die meisten Pleiten im Handel (1.042), im Bau (969) und in der Gastronomie (759).

Probleme am Arbeitsmarkt
Auf den Arbeitsmarkt wirkten sich die Pleiten negativer aus - "entgegen ursprünglichen Beschwichtigungen", so die Gläubigerschützer. Die Arbeitslosenzahlen für November würden die Belastung zeigen. Da Arbeitslosigkeit - und stagnierende Einkommen - den privaten Konsum negativ beeinflussen, erwartet der AKV "auch für das Jahr 2014 einen hinreichenden Nährboden für wiederum steigende Insolvenzzahlen".

Nach Bundesländern stieg die Zahl der eröffneten Firmeninsolvenzen nur in Tirol - um 10,84 Prozent auf 184 Pleiten. In Kärnten blieb die Zahl der Eröffneten mit einem Miniminus von 0,43 Prozent oder Minus einer Pleite mit 230 gegenüber dem Vorjahr stabil. Ansonsten gab es durchwegs ein Minus. Die eröffneten Privatinsolvenzen - bei denen die Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr mit 9.094 minimal um 0,82 Prozent sank - stiegen in Wien um 5,85 Prozent auf 3.800 und in Salzburg um 0,74 Prozent auf 407. Sonst gab es in jedem Bundesland ein Minus.

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