Trauriger Rekord

24 Privat-Insolvenzen pro Tag

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Pleiten betreffen zu mehr als 60 % Männer.

Kein Ende der traurigen Serie: Die Zahl der Privatinsolvenzen hat im Vorjahr weiter zugenommen. 2023 wurden 8.845 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet - das sind 24 Insolvenzverfahren pro Tag /(+8,2 % im Vergleich zum Jahr davor)! Das ergibt  die Jahres-Bilanz der Gläubigerschützerverband KSV1870.

Betroffen sind vor allem Männer und junge Menschen. 61 Prozent der Privatinsolvenzen entfielen im Vorjahr auf Männer. Das sei vor allem der unternehmerischen Tätigkeit und der erhöhten Risikobereitschaft geschuldet, so der Verband.

"Obwohl die Menschen insgesamt mehr denn je auf ihr Geld achten und bemüht sind, mit ihren finanziellen Mitteln das Auslangen zu finden, so sind es am Ende des Tages vor allem die Männer, die verstärkt betroffen sind. Nicht selten stammen die Schulden aus ihren Unternehmen, was auch das Delta bei der Schuldhöhe erklärt", so Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz des KSV1870.

128.000 Euro Schulden haben Männer

Bei Männern liege die durchschnittliche Verschuldung mit 128.000 Euro pro Person deutlich höher als bei den Frauen, die im Schnitt nur rund halb so hoch verschuldet sind (69.000 Euro). Insgesamt sei die Verschuldung pro Schuldner aber gesunken - und zwar von 111.000 Euro auf 104.000 Euro im Jahr 2023, sagte der KSV1870.

Frauen oft wegen Bürgschaft in Schuldenfalle

Während bei Männern laut dem KSV oft unternehmerische Tätigkeiten für Schulden sorgen, sind es bei Frauen eher Haftungsthemen. So würden Frauen häufig Bürgschaften unterschreiben, ohne direkt auf die Erfüllung eines Kredits Einfluss nehmen zu können. Das könne im Falle einer Trennung zur Falle werden. Frauen sollten daher besser sensibilisiert werden, welche finanziellen Konsequenzen Haftungsübernahmen wie beispielsweise eine Bürgschaft haben können, schreibt der Verband.

Immer mehr Junge betroffen

Immer häufiger sind auch junge Menschen von einem Privatkonkurs betroffen. Laut der Analyse des KSV ist der Anteil der Personen unter 25 Jahren, die 2023 in Privatinsolvenz gegangen sind, von 4,7 auf 6,3 Prozent gestiegen, bei den 25- bis 40-jährigen ist der Anteil von 37,3 auf 39,1 Prozent gestiegen.

Auch die Schuldenhöhe sei in diesen beiden Gruppen stark gestiegen. Bei den "unter-25-Jährigen" sei sie um ein gutes Drittel (35 Prozent) auf 59.000 Euro pro Person angestiegen, in der Altersgruppe darüber seien es um 7 Prozent mehr (74.000 Euro) geworden.

Im laufenden Jahr dürfte die Zahl an Privatinsolvenzen weiter steigen. Die Gläubigerschützer rechnen 2024 insgesamt mit rund 9.500 Schuldenregulierungsverfahren.

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