380-kV-Leitung im Südosten am Netz
11.09.2009
Fertiggestellt ist sie seit dem frühen Sommer, aber erst heute (11.9.) ging die 380-kV-Leitung durch das Burgenland und die Steiermark offiziell in Betrieb. Mit 2 Eröffnungen im Umspannwerk Gleisdorf in der Oststeiermark und im Umspannwerk Rotenturm im Südburgenland wurde der steirisch-burgenländische Teil des 380-kV-Hochspannungsrings geschlossen. Das Projekt war von verschiedenen Bürgerinitiativen jahrzehntelang bekämpft worden, die unter anderen eine Erdverkabelung gefordert hatten.
Er freue sich, dass die "südöstliche Lücke im Hochspannungsring nun geschlossen und so die Stromversorgung Südösterreichs gesichert" sei, nach über zwanzig Jahren der Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit, so Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender des Verbundgesellschaft beim Festakt im Umspannwerk Gleisdorf. Der Bau sei weiters auch eine wichtige Grundlage für die Erreichung der österreichischen Klimaziele, meinte Anzengruber.
340 Masten tragen die 380-kV-Leitung, die auf einer Länge von knapp 100 km die Umspannwerke Rotenturm und Zwaring südlich von Graz verbindet. Die Leitung entlaste die seit Jahren überlasteten 220-kV-Nord-Süd-Verbindungen und ermögliche die zweiseitige Anspeisung des Industrie-Schwerpunktraums Graz.
Investiert worden seien über 200 Mio. Euro, durch Einbindung von regionalen Unternehmen betrage die inländische Wertschöpfung rund 125 Mio. Euro, so eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI). Laut Verbund werde zudem nachhaltig Energie gespart, da die hohe Spannungsebene Stromübertragungsverlusten in der Höhe des durchschnittlichen Jahresstromverbrauchs von umgerechnet 60.000 Haushalten bringe.
Burgenlands LH Hans Niessl (S) sagte beim zeitgleich in Rotenturm im Südburgenland stattfindenden Festakt, er sei "in erster Linie erleichtert, dass durch diese neue Leitung die Versorgungssicherheit wieder hergestellt wurde." Zudem werde der Unternehmensstandort Südburgenland aufgewertet. Mit der Inbetriebnahme der Leitung sei ein Abtransport der Windenergie in den Süden Österreichs, wo sie dringend benötigt werde, garantiert, so BEWAG-Vorstandssprecher Hans Lukits.
Aufgrund der großen Anzahl von Windkraftanlagen und der günstigen Windverhältnisse werde oft mehr elektrische Energie erzeugt, als das gesamte Burgenland benötige. Für den 380-kV-Ringschluss wurden im Burgenland 17 km Leitungen und 57 Masten errichtet. Im Gegenzug sollen Leitungen auf einer Länge von 65 km sowie 241 Masten abgebaut werden.