Schlacht um die "Krone"

Dichand in Mail an Mitarbeiter: "Ibiza lebt"

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Herausgeber Christoph Dichand schreibt in einem Brief an die Mitarbeiter von einem 'Versuch der Machtergreifung in der Kronen Zeitung'.

Wien/Essen. Es sei "ein nächster Angriff" auf die Familie Dichand im Machtkampf um die Kronen Zeitung: Die deutsche Funke-Gruppe als Hälfte-Eigentümerin möchte die „alleinige Kontrolle“ über die Tageszeitung übernehmen. Das geht aus einer „Zusammenschlussmeldung“ bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) vom 30. Dezember 2019 hervor.

Die Funke-Gruppe hält ihre Anteile an der Krone über die WAZ Ausland Holding, an der die Signa des österreichischen Immo-Unternehmers René Benko 49 % hält. Benko hätte nichts dagegen, den Anteil der Deutschen voll zu übernehmen – wenn bestimmte Vorrechte wie die hohen Gewinnvorabzahlungen an die Dichands fallen bzw. neu verhandelt würden. Laut Standard wurde darüber bis kurz vor Jahresende tatsächlich verhandelt, aber ergebnislos.

Stimmrechte. Hintergrund der nun erfolgten Kontroll-Anmeldung bei der BWB dürften die Stimmrechte in der Krone sein. Nach Ansicht von Funke wurden diese durch die Aufteilung der 50 % des verstorbenen Krone-Gründers Hans Dichands auf seine vier Erben nämlich reduziert. Dichand-Witwe Helga und die drei Kinder Christoph, Michael und Johanna haben je 12,5 %. Die halben Prozente würden nicht zählen, da der Gesellschaftsvertrag Stimmrechte nach ganzen Prozentpunkten bemesse. Damit käme die Familie Dichand gemeinsam nur auf 48 % der Stimmrechte, so die Funke-Argumentation.

Die Dichands bestreiten diese Rechtsposition – und haben ihrerseits bereits länger angekündigt, Funke auf Ausschluss aus der Krone zu klagen.
 

Dichand in Mail an Mitarbeiter: "Ibiza lebt"

Der "Krone"-Herausgeber Christoph Dichand warnt in einem Brief an die Mitarbeiter nun von einem "Versuch der Machtergreifung in der 'Kronen Zeitung'". Gemeint ist damit aber nicht das Ibiza-Video, sondern die Angst, dass Benko/Funke die "Mehrheit in der Zeitung durchsetzen" würden. Dabei zieht Verleger Dichand aber parallelen zum Skandal um Strache und Gudenus, die auf der Balearen-Insel über einen Verkauf der "Krone" sprachen, und schreibt im Nachsatz: "Ibiza lebt!"

Dichand befürchtet nun, dass er von Benko verdrängt wird und schreibt im Brief von einem Abwehrkampf: "Ich und meine Familie sind jedenfalls vorbereitet und werden sämtliche Abwehrmaßnahmen ergreifen."

Benko hält derzeit 49 Prozent an jener Firma, mit der die deutsche Funke-Gruppe ihren Hälfte-Anteil an der "Krone" verwaltet. Er bestätigte in der Vergangenheit, dass er bzw. seine Signa-Holding Interesse daran hat, den Anteil der deutschen "Krone"-Partner voll zu übernehmen.

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