US-Behörde prüft im VW-Dieselskandal mögliche Datenvernichtung
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC ermittelt gegen Volkswagen wegen des möglicherweise absichtlichen Löschens wichtiger Daten im Abgasskandal. Ein im August befragter VW-Mitarbeiter habe 250 Fragen nicht beantworten können, hieß es in Gerichtsdokumenten, die am späten Donnerstag eingereicht wurden. Deshalb will die FTC nun die Zustimmung des Gerichts für die Befragung eines weiteren VW-Mitarbeiters.
Eine VW-Sprecherin in den USA erklärte, dass VW weiterhin mit den Behörden zusammenarbeite. Den Gerichtsdokumenten zufolge ermittelt die Behörde wegen der Vorwürfe bereits seit März. Damals hatte ein entlassener VW-Mitarbeiter eine Klage gegen den Autohersteller eingereicht. Er warf dem Konzern vor, ihn im Dezember 2015 entlassen zu haben, weil er nicht bereit gewesen sei, wichtige Daten zu löschen. Die Klage wurde im Juni beigelegt und der Ex-Mitarbeiter erklärte sich bereit, mit der interner Untersuchung von VW zusammenzuarbeiten.
In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen VW-Mitarbeiter wegen seiner Rolle bei der Löschung von Daten, wie im Juni bekanntwurde. Er soll anderen VW-Mitarbeitern im August 2015 verklausuliert Hinweise gegeben haben, den Dieselskandal betreffende Daten zu löschen oder zumindest zu entfernen. VW hatte im September 2015 zugegeben, in den USA eine illegale Software installiert zu haben, um Diesel-Emissionswerte zu manipulieren.