Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas erwägt angesichts steigender Löhne in China und wachsender Handelshemmnisse eine teilweise Abkehr aus Asien. "Wir werden näher an die Kunden heranrücken und die Ware dort fertigen, wo die Käufer sind", sagte Forschungschef Gerd Manz dem "Handelsblatt" vom Donnerstag.
Ziel sei, "flexibel, lokal und auf kleinstem Raum zu produzieren". Langfristig gehe es darum, "viel unabhängiger von den Arbeitskosten zu fertigen", fügte Manz hinzu.
Manz hat ein Projektteam unter dem Namen "Speedfactory" zusammengestellt. Mitglieder sind Spezialisten aus dem eigenen Haus, aber auch Vertreter des Autozulieferers Johnson Controls, des Roboterbauers KSL Keilmann sowie Forscher der Technischen Universität München und der Hochschule Aachen.
Das Team werde sich bis Frühjahr 2016 zunächst mit der Schuhproduktion beschäftigten, sagte Manz der Zeitung. Dabei gehe es einerseits um neue Maschinen, andererseits um innovative Materialien und völlig neue Produktionsabläufe. Auch die Vorlieferanten müssten sich komplett umstellen, weil sie künftig viel kleinere Mengen an die einzelnen Adidas-Werke liefern würden.