Trotz der Skandale
adidas hält an Geschäften mit FIFA fest
05.06.2011
In Deutschland will der Sportartikelriese eigene Neo-Shops eröffnen.
Trotz des Fifa-Korruptionsskandals will der deutsche Sportartikel-Hersteller Adidas weiter Geschäfte mit dem Welt-Fußballverband machen. "Wir haben eine langfristige und erfolgreiche Partnerschaft mit der Fifa, die auch in der Zukunft weitergehen wird", sagte Adidas-Chef Herbert Hainer der "WirtschaftsWoche". Mehrere Spitzenfunktionäre des Verbandes stehen im Zentrum schwerwiegender Korruptionsvorwürfe.
Schmiergeldverdacht bei WM-Vergabe und Wahl
Sowohl bei der Präsidentenwahl als auch bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an das Emirat Katar sollen Schmiergelder geflossen sein.
adidas-Vorstand vertraut FIFA
Hainer sagte, er vertraue darauf, "dass es der Fifa gelingt, alle Vorwürfe aufzuarbeiten und ihr Image wieder zu stärken". Der deutsche Konzern will in diesem Jahr wie im Vorjahr rund 1,5 Mrd. Euro Umsatz mit Fußballprodukten machen, nicht zuletzt mit Hilfe der Frauen-Fußball-WM. "Die Frauen tragen ihren Teil dazu bei, dass wir 2011 wohl in etwa den gleichen Fußballumsatz erzielen werden wie 2010", sagte der Manager. Die Konzernerlöse sollen in diesem Jahr früheren Aussagen zufolge währungsbereinigt um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen, nach knapp 12 Milliarden Euro 2010. China soll dazu erstmals mehr als eine Milliarde beitragen, wie Hainer sagte.
Neo-Shops auch in Deutschland
Adidas will jetzt auch in Deutschland eigene Geschäfte für seine Mode-Marke Neo eröffnen. In den kommenden zwölf Monaten sollen zehn Testgeschäfte entstehen - "um zu sehen, ob die Shirts und Schuhe auch hierzulande von den Konsumenten so gut angenommen werden", sagte Hainer dem Magazin. Gestartet werden soll in den zehn größten Städten. "Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und weiteren. Wir verhandeln gerade die Verträge."
Mit der Trendmarke Neo, die vor allem auf Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren zielt, will Adidas vor allem auf dem klassischen Modemarkt punkten und Branchengrößen wie H&M oder Zara herausfordern. Bisher ist das Unternehmen mit Neo vor allem in Schwellenländern wie China, Russland und Indien vertreten und habe 2010 einen Umsatz von 400 Mio. Euro erzielt, sagte Hainer.