Afrika fordert hohe Entschädigung für Klimawandel

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Afrikanische Staaten wollen von Industrieländern jährlich 67 Mrd. Dollar (46,8 Mrd. Euro) Entschädigung für die katastrophalen Folgen des Klimawandels einfordern. Die Kompensationszahlungen sollten ab 2020 fließen, ein Enddatum wird in dem von Reuters am Rande eines afrikanischen Klima-Gipfels in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba eingesehenen Resolutionsentwurf nicht genannt.

Am Sitz der Afrikanischen Union (AU) beraten die Regierungsvertreter mehrerer Länder über eine gemeinsame Verhandlungsposition für die im Dezember in Kopenhagen anstehenden Gespräche über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll. Afrika hat in den vergangenen Jahrzehnten kaum zum weltweiten Klimawandel beigetragen. Der Kontinent wird nach Einschätzung von Experten aber am stärksten mit den Folgen der Erderwärmung wie Dürren, Hungersnöte, Überschwemmungen und Völkerwanderungen zu kämpfen haben.

Afrikas Stimme muss stärker werden

"Afrikas Hoffnungen auf Fortschritt werden zerstört werden, wenn die Weltgemeinschaft nicht bald gegengesteuert", warnte der Vorsitzende der AU-Kommission, Jean Ping. Afrika müsse seinen Standpunkt auf der internationalen Bühne aggressiv vertreten, damit sich die Folgen der Erderwärmung für den Kontinent in Grenzen hielten.

Bei den vergangenen Klimaschutzverhandlungen hätten unterschiedliche Standpunkte der afrikanischen Länder stets die Einflussmöglichkeiten auf das Ergebnis begrenzt, beklagten die afrikanischen Unterhändler laut Entwurf in ihrer Abschlusserklärung. Das Verhandlungsteam für Kopenhagen müsste deshalb "mit dem politischen Gewicht von oberster Stelle" gestärkt werden, damit Afrikas Stimme ernster genommen werde.

Entwicklungsländer haben nach einer im Mai veröffentlichten Studie mehr als 90 Prozent der Lasten in Folge des Klimawandels zu tragen. Gleichwohl sind die 50 ärmsten Staaten für weniger als ein Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Dabei ist Afrika die am stärksten gefährdete Weltregion.

Bei den Kopenhagener Klimaschutzverhandlungen im Dezember soll ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll verabschiedet werden. Nach den jüngsten Vorbereitungsgesprächen in Bonn warnte der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, allerdings vor einem Scheitern. Wenn die Staatengemeinschaft ihr Tempo nicht deutlich erhöhe, werde es kein neues Klimaschutzabkommen geben.

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