Der börsenotierte österreichische Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana steckt zur Zeit 10 Mio. Euro in den Bau eines Zuckersilos im ungarischen Kaposvar. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen weitere 10 Mio. Euro in die Errichtung einer Verpackungsanlage fließen. "Ungarn ist kein Wachstumsmarkt, aber für uns geht es um die Marktanteile dort", erklärte Agrana-Chef Johann Marihart.
Allerdings erwarte er momentan in ganz Europa kein großes Wachstum. Wie bereits berichtet, hegt der Zuckerkonzern Expansionspläne für Serbien, Bosnien-Herzegowina und vor allem Kroatien, das "wegen des EU-Beitritts sicher prioritär" sei - aber auch wegen der Nähe zu Ungarn. Bisher habe Kroatien traditionell Rüben aus Serbien eingeführt, mit dem EU-Beitritt werde das aufgrund der europäischen Zuckermarktverordnung nicht mehr gehen. Marihart geht davon aus, dass sich das Interesse an Rüben "verstärkt nach Ungarn verlagern" werde.
In Österreich investiert der Konzern - wie nach dem Ablauf des dritten Quartals im Geschäftsjahr 2012/2013 angekündigt - laut Bericht 30 Mio. Euro in eine Weizenstärkeanlage in Pischelsdorf, die bis zum Sommer eröffnet werden soll.