Der Schweizer Reisekonzern Hotelplan steigt aus dem Fluggeschäft aus: Die Migros-Tochter hat ihre Mehrheit von 51 % an der Fluggesellschaft Belair an Air Berlin, mit 24 % an "Niki" beteiligt, verkauft. Damit erwirbt der deutsche Billigflieger Belair vollständig und will 130 neue Stellen in der Schweiz schaffen.
"Der Verkauf hat nichts mit der jetzigen Wirtschaftskrise zu tun", erklärte Hotelplan-Chef Christof Zuber. Hotelplan habe bereits im Jahre 2006 entschieden, aus dem Fluggeschäft auszusteigen.
Den ersten Schritt hat man 2007 vollzogen, als der Reisekonzern einen Anteil von 49 % an Belair an Air Berlin verkauft habe. Seither saßen die Deutschen am Steuerknüppel des Ferienfliegers, da sie alleine für die operative Führung zuständig sind.
Der jetzige Verkauf der restlichen 51 % sei die logische Folge des Entscheids von 2006, sagte Zuber. Vor dem Einstieg des deutschen Billigfliegers hatte Hotelplan Schwierigkeiten gehabt, die Belair-Flieger zu füllen. Nun werde sich die Migros-Tochter auf das Kerngeschäft mit dem Tourismus konzentrieren.
Über den Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilten Hotelplan und Air Berlin in einem gemeinsamen Communiqué mit. Die Wirtschaftskrise habe nicht auf den Verkaufspreis gedrückt, da er bereits 2007 festgelegt worden sei, sagte Zuber.
Air Berlin will mit der Belair kräftig expandieren. Im nächsten Frühling solle die Flotte um drei weitere Flugzeuge wachsen. Zudem werde bis Mitte November die komplette Boeing-Flotte, die eine B767 und zwei B757 umfasst, stillgelegt und durch moderne Airbus- Maschinen ersetzt, hieß es weiter.
Vom Sommerflugplan 2010 an seien bei der Air Berlin Gruppe neue Verbindungen nach Spanien und Italien im Programm. Geflogen werde von Zürich und Basel aus.