Aktie auf Sinkflug

Air Berlin offenbar vor enormen Umbruch

20.03.2014

Niki-Mutter bereitet laut "Manager Magazin Online" Abschied von der Börse vor.

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Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin erwägt einem Pressebericht zufolge den Rückzug von der Börse. Die angeschlagene Airline bereite einen Neustart mit frischem Kapital und einer veränderten Gesellschafterstruktur vor, berichtete "Manager Magazin Online" am Donnerstag. Die Niki-Mutter Air Berlin wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Bilanzvorlage in einer Woche.

Unzufriedene Araber
Treiber des neuen Vorhabens ist dem Magazin zufolge der arabische Großaktionär Etihad, der mit knapp 30 Prozent an Air Berlin beteiligt ist. Die Araber seien unzufrieden mit dem Sanierungsfortschritt der schwer angeschlagenen deutschen Nummer zwei. Mit der neuen Struktur wollten sie sich mehr Durchgriff verschaffen, ohne den Anteil über die kritische Grenze von 30 Prozent zu erhöhen. Ab der Schwelle von 30 Prozent müsste das Unternehmen ein Übernahme-Pflichtangebot an alle Aktionäre machen.

Die im SDax notierte Aktie verlor am Nachmittag mehr als 14 Prozent. Am Vortag war der Kurs noch um fast 15 Prozent in die Höhe geschossen, nachdem Air Berlin seine eigentlich für Donnerstag geplante Bilanzvorlage um eine Woche verschoben hatte. Als Grund nannte das Unternehmen "fortgeschrittene Gespräche über Optionen, die im Fall ihrer Umsetzung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden".

Experten erwarteten rote Zahlen
Branchenexperten hatten für das Jahr 2013 erneut rote Zahlen erwartet. Air Berlin steckt schon seit Jahren in Schwierigkeiten und hat inzwischen das zweite Sparprogramm gestartet. Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer und Finanzchef Ulf Hüttmeyer hatten trotzdem schon im November einen Verlust für 2013 angekündigt - es wäre das fünfte Negativ-Ergebnis in sechs Jahren. Damals hieß es, Air Berlin arbeite an weiteren Sondererlösen. Schon 2012 hatte sich die Airline durch den Verkauf ihres Vielfliegerprogramms überraschend in die Gewinnzone gerettet.

Jetzt vermuten Kenner dem Pressebericht zufolge, Air Berlin könne in zwei Gesellschaften aufgeteilt werden. Die eine solle für den Europaverkehr und das touristische Geschäft zuständig sein, die andere für die Zubringerdienste zum Etihad-Drehkreuz Abu Dhabi.

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