Air Berlin verschärft nach Streik Ton

12.08.2009

Nach einem zehnstündigen Pilotenstreik verschärft die Fluggesellschaft Air Berlin, mit 24 Prozent an der Airline Niki von Niki Lauda beteiligt, ihren Ton gegenüber der zuständigen Gewerkschaft. "Dieser Streik ist nach unserer Auffassung sehr bedenklich. Wir prüfen gegenwärtig rechtliche Schritte", sagte ein Air-Berlin-Sprecher.

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Der Arbeitskampf, zu dem die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ab den Mittagsstunden am Dienstag aufgerufen hatte, ist nach Angaben des Unternehmens ohne große Auswirkungen geblieben. Ein Langstreckenflug sei mehrere Stunden verspätet gewesen. Ansonsten habe die Fluggesellschaft andere Piloten eingesetzt und so die Folgen des Ausstands mitten in der Hauptreisezeit in Grenzen gehalten, sagte der Sprecher.

Hintergrund sind die schon seit Monaten laufenden Verhandlungen über die Tarifbedingungen im Zuge der Integration der 2007 übernommenen LTU in die Air-Berlin-Gruppe. Ende März hatten sich in einer Urabstimmung knapp 99 Prozent der befragten Piloten für einen Streik ausgesprochen. Nach einem neuerlichen Anlauf zur Einigung waren die Verhandlungen im Juli gescheitert.

Auch am Montag hatte sich bei den Verhandlungen zur künftigen Vergütung der Piloten keine Einigung abgezeichnet. VC hatte dabei nach Angaben von Air Berlin eine Forderung von insgesamt über elf Prozent vorgelegt, die sich aus einer linearen Gehaltserhöhung um fünf Prozent und besseren Arbeitsbedingungen zusammensetzt. Das Unternehmen bot eine Lohnerhöhung um zwei Prozent von Anfang 2009 bis Ende 2010 und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen an.

Nach Ansicht von Air Berlin war dies das erste Treffen in den Verhandlungen über den Vergütungstarifvertrag. Ein Streik bereits nach der ersten Runde sei "sehr ungewöhnlich", sagte der Sprecher. VC sieht das anders: Ihre Forderungen habe die Gewerkschaft bereits vor Monaten artikuliert. Sie seien Bestandteil eines Gesamtpaktes, über das im Zuge der Integration von LTU verhandelt werde. "Man kommt nicht weiter, wenn man mit juristischen Mitteln droht", sagte die Leiterin der Tarifpolitik der VC, Ilona Ritter.

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