Das Rätselraten um Zukunft der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia geht weiter. Air France-KLM wird sich nicht an der Kapitalerhöhung um mindestens 100 Millionen Euro beteiligen, mit der sich die angeschlagene italienische Fluggesellschaft eine lebenswichtige Finanzspritze beschaffen will.
Die Kapitalerhöhung ist vom Alitalia-Board am Donnerstag angekündigt worden. Dabei hat die Airline auch Verluste in Höhe von 294 Mio. Euro im ersten Halbjahr gemeldet.
Nach Angaben italienischer Medien könnten die Franzosen, die einen 25-prozentigen Anteil an dem ehemaligen italienischen Monopolisten halten, eine weitere Verschlechterung der Liquiditätsproblemen bei Alitalia abwarten, um somit zu einem günstigeren Preis die Mehrheit der Aktien an der Fluggesellschaft aufkaufen zu können, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag.
Die Regierung Letta ist über die Aussicht einer Alitalia unter französischer Kontrolle nicht glücklich. "Es ist nicht gesagt, dass nur Air France-KLM Kapital in die Alitalia stecken kann. Wir arbeiten an einer Lösung mit Hilfe einiger Banken. Alitalia muss finanziell gestärkt werden, damit sie in einer besseren Position neue internationale Allianzen eingehen kann", betonte Italiens Industrieminister Flavio Zanonato. In dieser Phase müsse man verhindern, dass Alitalia in die Hände von Käufern gerate, deren strategischen Interessen im Widerspruch mit jenen Italiens seien.