Air France-KLM hat ihre Entscheidung über eine weitere Unterstützung für die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia verschoben. Man benötige für einen Beschluss mehr Informationen von Alitalia über die finanzielle Situation ihres Partners, teilte das Unternehmen am Montagabend nach einer Sitzung des Verwaltungsrats in Paris mit.
Der französisch-niederländische Konzern hält 25 Prozent an Alitalia. Nach Einschätzung des italienischen Verkehrsministers Maurizio Lupi könnte Air France ihren Anteil an Alitalia auf bis zu 50 Prozent ausbauen. Der italienischen Fluggesellschaft droht bereits Ende des Jahres das Geld auszugehen. Mit der Situation vertraute Personen zufolge benötigt Alitalia mehr als 400 Millionen Euro.
Alitalia wurde 2008 aus der Insolvenz gerettet und damals von einem Konsortium italienischer Firmen gekauft. Seither sind unter anderem das Geldhaus Intesa Sanpaolo, der Straßenbetreiber Atlantia und der Motorroller-Hersteller IMMSI an Alitalia beteiligt. Eine Halteperiode läuft Mitte Oktober aus. Dann könnten die früheren Retter ihre Anteile verkaufen und damit den Weg für neue Investoren freimachen.