Die Gläubiger der Möbelkette Kika/Leiner stimmen am Montagvormittag über den vorgelegten Sanierungsplan am Landesgericht St. Pölten ab.
Die Finanzprokurator als Anwalt der Republik hatte im Vorfeld einen höheren finanziellen Beitrag des ehemaligen Kika/Leiner-Eigentümer Signa gefordert und den fixierten Vergleich kritisiert. Außerdem wird Insolvenzverwalter Volker Leitner bei der Tagsatzung über den Stand der Sanierung informieren.
Laut dem ursprünglichen Sanierungsplanvorschlag sollen die rund 450 Gläubiger eine Quote von insgesamt 20 Prozent, zahlbar längstens binnen zwei Jahren erhalten. Bis Mitte August haben die Kika/Leiner-Gläubiger und die Belegschaft Forderungen in Höhe von 93 Mio. Euro angemeldet, davon entfielen rund 46,5 Mio. Euro auf die Republik Österreich (Finanzamt).
Mitte September wurde außerdem bekannt, dass der ehemalige Kika/Leiner-Eigentümer Signa rund um den Tiroler Investor Rene Benko 20 Mio. Euro in vier Raten innerhalb von zwei Jahren in den Insolvenztopf einzahlt und dafür weitere Forderungen vom Hals hat. Den ersten Teilbetrag in Höhe von 5 Mio. Euro hat Signa bereits überwiesen. "Der nunmehr beschlossene Vergleich ist zu gering und die Beträge spiegeln nicht die unternehmerische Verantwortung wider", kritisierte Finanzprokuratur-Präsident Wolfgang Peschorn zuletzt. Kurz nach dem Verkauf des operativen Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa-Gruppe an den Handelsmanager und Investor Hermann Wieser meldete die Möbelkette Mitte Juni Insolvenz an. Die Einrichtungshäuser-Immobilien kaufte die Grazer Supernova-Gruppe.