Die Spritpreise in Österreich gehen rasant nach oben - mehr als in anderen EU-Ländern. An der Autobahn zahlt man wieder deutlich über 2 Euro je Liter!
Schock für Autofahrer: Die Tank-Rechnungen sind seit Wochen spürbar höher - und es wird immer teurer. Die 2-Euro-Marke je Liter ist wieder geknackt, zumindest an den Zapfsäulen entlang der Autobahn. Wem auf einer längeren Fahrt der Sprit knapp wird, der zahlte dort vergangene Woche Preise, die wir lange nicht gesehen haben.
Bis zu 2,42 pro Liter
So war beim oe24-Lokalaugenschein auf der A2 an der Shell-Station Völkermarkt letzten Donnerstag der Liter Diesel mit 2,19 Euro angeschrieben. Super kostete 2,15 Euro. Und für die Premium-Treibstoffe V-Power und V-Power Diesel wurden sogar 2,37 bzw. 2,42 Euro fällig.
Und das sind nicht mal die höchsten Preise, die am Wochenende entlang der Autobahn verlangt wurden!
Auch wer abseits der Autobahnen tankt, muss inzwischen wieder tief in die Tasche greifen: Diesel kostet zumeist deutlich über 1,80 Euro je Liter, Super knapp darunter. Bereits seit Anfang August kostet Diesel ja wieder mehr als Super.
Sechs Euro mehr pro Tankfüllung
Schon im Vergleich Juli/August waren für eine 50-Liter-Tankfüllung Super laut ÖAMTC-Analyse vier Euro mehr zu zahlen, nämlich durchschnittlich 83 statt 79 Euro. Beim Diesel fiel der Sprung noch höher aus: von 78 Euro im Juli auf 84 Euro im August – ein Plus von immerhin sechs Euro. Und im September zieht die Teuerung an den Zapfsäulen weiter an.
Ölpreise auf 10-Monats-Hoch
Hintergrund ist unter anderem, dass die Ölpreise stark zugelegt haben. Öl ist derzeit so teuer wie zuletzt im November des Vorjahrs, nahezu täglich wird ein neues 10-Monatshoch erreicht. Auch zu Wochenbeginn am Montag: Der Preis für die Nordseesorte Brent erhöhte sich gegenüber Freitag um bis zu 72 Cent auf 94,65 Dollar pro Fass (159 Liter). Die US-Sorte WTI verteuerte sich bis zu 82 Cent auf 91,59 Dollar. Zum Vergleich: Ende Juni kostete ein Fass Brent-Öl erst etwas mehr als 70 Dollar.
Stark an Fahrt aufgenommen hat der Ölpreis seit der Ankündigung großer großer Förderländer wie Saudi-Arabien, ihre Lieferungen knapp halten zu wollen.
Allerdings: Am Ölpreis allein kann die starke Verteuerung des Tankens nicht liegen. Die Experten des ÖAMTC kritisieren einmal mehr, dass die Spritpreise in Österreich mehr steigen als der Ölpreis.
Preisanstieg in Österreich am höchsten
Und: Auch in anderen EU-Ländern wurde Tanken zuletzt deutlich teurer. Aber: Hierzulande ist der Anstieg deutlich höher als anderswo in der EU. Der ÖAMTC weist darauf hin, dass laut offiziellen Zahlen der Europäischen Kommission die Netto-Preise (also exkl. CO2-Bepreisung, Steuern und Abgaben) in Österreich für Diesel seit Anfang Juli 2023 um 20 Prozent gestiegen sind, jene für Super um 14 Prozent gestiegen – und damit um vier bzw. fünf Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt.