Betriebsversammlung abgesagt
Streik abgewendet: Einigung bei AUA-KV
14.07.2018Neuer KV soll Ende Juli/Anfang August unterschrieben werden.
In den Turbulenzen des neu entflammten Tarifstreits für das Bordpersonal der Austrian Airlines (AUA) haben Gewerkschaft und Management nun doch noch einen gemeinsamen Kurs gefunden. Die angekündigte Betriebsversammlung mitten in der Hauptreisezeit am 25. Juli ist hinfällig, hieß es zur APA. Die vorprogrammierten Flugausfälle wurden dadurch abgewendet.
Man habe sich auf ein neues Eckpunktepapier verständigt, verkündete Belegschaftsvertreter und vida-Gewerkschafter Johannes Schwarcz am Samstagabend "weißen Rauch". "Wir freuen uns, dass wir noch eine Einigung gefunden haben", bestätigte auch AUA-Sprecher Peter Thier gegenüber der APA.
Abschluss stand vor Aus
Der endgültige Kollektivvertrag (KV) für die über 4.000 Flugbegleiter und Piloten der österreichischen Lufthansa-Tochter soll laut Schwarcz Ende Juli beziehungsweise Anfang August unterschrieben werden.
Der Abschluss des neuen KV, der schon am 18. Juni fixiert hätte werden sollen, stand diese Woche vor dem Aus - Gewerkschaft und Unternehmen warfen einander vor, die Anfang Mai getroffene Grundsatzvereinbarung wieder aufschnüren zu wollen.
Neue Forderungen
Der Betriebsrat kritisierte, dass die AUA neue Forderungen auf den Tisch gelegt habe. "Diese Vorgehensweise ist zutiefst irritierend", so die Arbeitnehmervertreter.
"Für uns ist der Abbruch der Nachverhandlungen völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar", entgegnete die Airline. Es sei bei der Ausformulierung des Kollektivvertrags zuletzt nur noch ein Detailpunkt offen gewesen, nämlich die Mehrleistungsfaktorisierung bei Teilzeit-Piloten, meinte AUA-Sprecher Thier.
Betriebsversammlung abgesagt
Die Arbeitnehmervertreter kündigten daraufhin für den 25. Juli eine Betriebsversammlung an, bei der es "zu Wartezeiten und außertourlichen Verzögerungen für die Passagiere" kommen könne. Diese wurde nun abgesagt - der Flugverkehr soll somit in geordneten Bahnen verlaufen.
Bereits im Frühling waren wegen der immer wieder stockenden KV-Verhandlungen zahlreiche Flieger am Boden geblieben, tausende Passagiere waren betroffen.