Der Cluburlaub-Veranstalter wird den Club Landskron, vormals Robinson, am Kärntner Ossiacher-See nun doch nicht pachten und unter der Flagge von Aldiana führen. "Auch nach der Renovierung entspricht das Haus nicht unseren Qualitätsansprüchen", begründete Aldiana-Chef Peter Wennel die Entscheidung.
Seit Mitte Oktober 2009 ist der Betrieb dort wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, die Eigentümer haben 4 Mio. Euro investiert, am 1. Mai hätte das Resort wieder aufmachen und für zumindest 15 Jahre laufen sollen. Nach Wennel wurde der Qualitätsstandard bei den Zimmern, im Restaurant, Wellnessbereich und bei der Terrassenerweiterung nicht wunschgemäß umgesetzt.
"Aldiana wollte den Vertrag nicht erfüllen und ist aus wirtschaftlichen Gründen, wie es zu uns hieß, ausgestiegen", sagte hingegen die Geschäftsführerin der Clubhotel Landskron Besitz GmbH, Doris Walter. Ob der Clubanbieter wirklich so leicht aus dem Vertrag aussteigen kann, wird derzeit geprüft.
"Wir haben natürlich schon unsere Anwälte eingeschaltet. Unseren Teil des Vertrags haben wir erfüllt. Wie abgemacht hätten wir am 15. April übergeben können", erzählte Walter. Die beanstandeten Qualitätsmängel seien "lächerlich", der Umbau sei noch gar nicht abgeschlossen, da die Übergabe erst Mitte April vorgesehen gewesen wäre. Obwohl der Deal so kurzfristig geplatzt ist, stecken die Eigentümer nicht den Kopf in den Sand: "Es wird sicher weiter gehen. Wir können den Club auch selber führen." Der Club Landskron beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.
Aldiana hat der Ausstieg laut Wennel außer den Kosten für die Katalogausschreibung nichts gekostet. Die Reisebüropartner sowie alle Gäste, die bereits gebucht haben, werden persönlich informiert und können wahlweise kostenfrei stornieren oder sich für einen anderen Aldiana-Club entscheiden, so Wennel.
Derzeit gibt es in Österreich die Clubs Salzkammergut und Hochkönig. Außerdem ist der Veranstalter in Ägypten, Deutschland, Spanien, Tunesien, in der Türkei und in Zypern vertreten. Bis zur Wintersaison 2013/2014 plant Aldiana die Eröffnung von vier weiteren Häusern in Gran Canaria, Teneriffa, Mallorca und Antalya. In Österreich steht zur Zeit keine Eröffnung auf dem Plan, ausschließen will Wennel aber trotzdem nichts.
Hauptbucher aus Deutschland
Aldiana bedient hauptsächlich deutschsprachige Urlauber. 85 % der Buchungen kommen aus Deutschland, 7 % aus Österreich, der Rest verteilt sich auf die Schweiz und die Niederlande. In den nächsten 3 Jahren möchte das Unternehmen den Anteil der Gäste aus Österreich verdoppeln.
In der heurigen Wintersaison 2009/2010 hat der Cluburlaub-Veranstalter bei den Buchungen ein Plus von 12,5 % eingefahren. Die Buchungen für die Sommersaison 2010 liegen derzeit um 3 % über dem Vorjahr. Für das gesamte Geschäftsjahr 2010 rechnet das Unternehmen mit einem Buchungsplus von 8 % - in Österreich wird ein Wachstum von 11 % erwartet.
Aldiana befindet sich im Besitz der spanischen Baugesellschaft Grupo Santana Cazorla mit Sitz auf Gran Canaria und der Thomas Cook AG. Vor Monaten wurde bekannt, dass die deutsche Rewe-Touristik einsteigen möchte. Wennel bestätigte: "Ja, Rewe ist noch immer im Gespräch." Wann und in welcher Form Rewe einsteigen könnte, sei noch nicht klar. "Die Gespräche werden bestimmt noch dauern", sagte Wennel.