Aus für Quoten-Flops, Comeback von Vera: ORF-Boss Wrabetz in ÖSTERREICH.
Der Super-Medien-Tanker ORF trudelt. 80 Millionen muss Kapitän Alexander Wrabetz einsparen. Schuld ist zum großen Teil die Politik, die dem ORF die Gebühren-Refundierung (300.000 zahlen keine ORF-Gebühren, die Kosten zahlte bislang der Staat – macht 50 Mio.) verweigert. Jetzt wird gepokert, ob nach der Wahl doch ein Teil des Geldes zum ORF fließt. Bis dahin wird gedroht, das Programm zu kippen. Vor allem solches aus den Quoten-Randzonen, wie Klassik-Übertragungen etc.
Im ÖSTERREICH-Talk
legt jetzt der ORF-Chef nach und outet einige Spar-Sensationen & vor allem ein sensationelles Bildschirm-Comeback:
- Quoten-Queen Vera Russwurm wird nach fast einem Jahr Pause im Herbst wieder mit „einem Sendeformat on air gehen“. Problem: Die Finanzierung für das Jahr 2014 steht noch nicht.
- Spektakulär auch der geplante mittelfristige Umzug von Ö3 auf den Küniglberg, sollte der ORF dort bleiben. Wrabetz: „Es gibt ein Konzept, dass ein Zubau möglich wäre, um alles an einem Standort zu konzentrieren.“
- Brezinas Kinder-TV muss – so Wrabetz – „Koproduktionen mit KiKa“ weichen.
- Ebenso nicht mehr am Plan – die Doku-Soaps, die am Mittwochabend gesendet wurden: „Wir werden keine eigenen Doku-Soaps mehr anbieten!“
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Gesichert ist „Dancing Stars“ für 2014 – im Gegensatz zum Herbst-Event 2014: „Finanzierung dafür steht nicht“, so Wrabetz.
ORF-Chef Wrabetz im ÖSTERREICH-Talk
ÖSTERREICH: Wie sieht Ihr Spar-Szenario aus, wenn die Gebühren-Refundierung nicht kommt?
Wrabetz: Der Mittwoch wird reformiert. Dieses Genre, Doku-Soap, hat nicht die Priorität bei uns, wir werden da keine Eigen-Produktionen mehr anbieten.
ÖSTERREICH: Welche Sendungen überleben, wenn die Refundierung kommt?
Wrabetz: Beliebte Sendungen mit regionalem Anspruch – beispielsweise Wenn die Musi spielt – sind Programme, die wir einschränken müssten. Das können wir aber wieder hochschrauben.
ÖSTERREICH: Mit dem Grafenegg-Aus winken Sie auch bedrohlich – um einen wichtigen ÖVP-Politiker zu überzeugen?
Wrabetz: Überhaupt nicht bedrohlich. Es muss klar sein, dass wir das Konzert in Grafenegg oder die Bregenzer Festspiele in dem Ausmaß nicht mehr machen können, wenn die Refundierung nicht kommt.
ÖSTERREICH: FM4, Kulturmontag und Sonntags-Matinee?
Wrabetz: FM4 geht weiter – aber mit Sparmaßnahmen, der Kulturmontag bleibt, die Sonntags-
Matinee nicht.
ÖSTERREICH: „Vera“?
Wrabetz: Sie geht mit einem Nachfolge-Format on air. Die Finanzierung für 2014 ist aber noch nicht gesichert.
ÖSTERREICH: Sie sparen aber nicht nur am Programm …
Wrabetz: Wir wollen auf jeden Fall einen neuen Kollektivvertrag.