Alle Fakten zum Schuldenberg Athens
16.02.2015Griechenland kommt seit fast fünf Jahren nur mehr dank internationaler Finanzhilfen über die Runden. Die neue Regierung in Athen will die ihrer Meinung nach unsozialen Sparauflagen nicht erfüllen. Einige Zahlen und Fakten:
ZWEI RETTUNGSPAKETE
Ausgezahlt wurden bis Anfang Februar: aus dem ersten Paket bilaterale Kredite der Europartner über 53 Mrd. Euro, aus dem zweiten Paket 141 Mrd. Euro.
SCHULDENBERG
Trotz eines Schuldenschnitts 2012 umfasste er nach zuletzt verfügbaren Zahlen immer noch rund 315 Mrd. Euro. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sollen die Schulden von bisher über 170 Prozent bis auf 112 Prozent im Jahr 2022 gedrückt werden.
LAUFZEITEN
Die Hilfskredite unter dem Euro-Rettungsschirm EFSF haben jetzt schon eine durchschnittliche Laufzeit von rund 32 Jahren. Die ohnehin niedrigen Zinsen werden erst von 2022 an fällig. Auch die Tilgung beginnt beim EFSF erst 2022.
VERLÄNGERUNG
Das laufende Kredithilfsprogramm der Europäer wurde bereits bis Ende Februar verlängert. Eine weitere Verlängerung müsste von Athen beantragt werden. Parlamente einiger Staaten müssten aber zustimmen. Es stehen im Programm noch 1,8 Mrd. Euro bereit.
WEITERE HILFEN
Eine angedachte vorbeugende Kreditlinie von rund 11 Mrd. Euro soll es bisher nur dann geben, wenn das laufende Rettungsprogramm abgeschlossen ist, also die Spar- und Reformauflagen erfüllt werden. Seit kurzem dürfen griechische Banken keine Staatsanleihen des Landes mehr als Sicherheiten für Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegen. Vorerst bekommen die Banken noch Notkredite (ELA) der griechischen Notenbank. Dem Vernehmen nach hat der EZB-Rat bisher ein ELA-Volumen von bis zu 65 Mrd. Euro bewilligt.