AMS-Buchinger: "Noch keine Entspannung"

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Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im August sei im "Rahmen der Erwartungen". Es gebe noch keine Entspannung, aber auch nicht die von den Wirtschaftsforschern prognostizierte Verschärfung, sagt AMS-Chef Herbert Buchinger. Es weise auch derzeit nichts darauf hin, dass es im Herbst noch zu einem stärkeren Anstieg kommen werde. Auch der Rückgang der Kurzarbeit deute darauf hin.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit werde sich auch in den kommenden Monaten um jeweils rund 55.000 Personen im Jahresvergleich fortsetzen. 2010 sei mit einem monatlichen Anstieg um 40.000 bis 45.000 Betroffene zu rechnen. Das Ende der Krise am Arbeitsmarkt sei derzeit nicht absehbar. Dafür sei ein Wirtschaftswachstum von zumindest 2,5 Prozent notwendig.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im August wie schon in den Vormonaten die Bereiche Industrie, Zeitarbeiter und Bau mit Zuwächsen von 74,5, 35,4 bzw. 33,9 Prozent am stärksten betroffen. Am besten schnitt der Bereich Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 16,5 Prozent ab. Im Tourismus und im Handel stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 24,1 bzw. um 25,6 Prozent an.

Gegenüber dem Vormonat Juli nahm die Arbeitslosigkeit insgesamt um über 6.400 Betroffene zu. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung betrug im August 6,5 Prozent gegenüber 5,0 Prozent im Vorjahr und 6,3 Prozent im Juli.

Jugendarbeitslosigkeit stieg wieder um 29,5 Prozent

Nach wie vor hoch war im August die Jugendarbeitslosigkeit. Der Anstieg bei den 15 bis 24-Jährigen betrug im Jahresvergleich 29,5 Prozent und lag damit leicht unter dem Gesamtschnitt von 29,8 Prozent. Insgesamt waren Ende August 41.250 Jugendliche auf Jobsuche.

Leicht rückläufig war im August die Zahl der Lehrstellensuchenden, und zwar um 0,4 Prozent oder um 38 Betroffene auf 8.538 Personen. Die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen ging allerdings deutlich um 20 Prozent auf 3.990 Jobs zurück. Die Lehrstellenlücke stieg demnach um 960 auf 4.548. Bei den älteren, über 50-jährigen Personen nahm die Arbeitslosigkeit um 25,6 Prozent auf 45.936 Betroffene zu.

Nach Bundesländern war vor allem Oberösterreich mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 51,8 Prozent betroffen. Es folgen die Länder Vorarlberg (plus 45,5 Prozent), Salzburg (+43,7), Kärnten (+43,2), Tirol (+38,7), Steiermark (+33,7), Niederösterreich (+30,3), Burgenland (+20,1) und Wien mit dem geringsten Anstieg um 14,6 Prozent.

Im internationalen Vergleich steht Österreich trotz des starken Anstiegs bei der Arbeitslosigkeit sehr gut da und liegt mit einer Quote von 4,4 Prozent (letzter verfügbarer Wert vom Juni 2009) hinter den Niederlanden (3,3 Prozent) am 2. Platz. Auch bei der Jugendarbeitslosigkeit hält Österreich mit 8,4 Prozent Rang 2 hinter den Holländern (6,5 Prozent).

Derzeit sind keine neuen Kurzarbeitsprojekte geplant. 53.181 Beschäftigte in 321 Betrieben sind aktuell von der Kurzarbeit betroffen. Davon sind 68 Kurzarbeitsprojekte mit Qualifizierungsprogrammen.

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