Für den Bau des Zellstoffwerks "Montes del Plata" in Uruguay musste der steirische Anlagenbauer Andritz 2013 gleich zweimal einen "mittleren zweistelligen" Millionen-Euro-Betrag zur Seite legen, der Nettogewinn brach in der Folge um 72,6 Prozent auf 66,6 Mio. Euro ein. Mittlerweile seien die Arbeiten an dem Werk aber abgeschlossen, sagte ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage.
"Die Wahrscheinlichkeit für weitere Mehrkosten ist minimal", erklärte der Sprecher. Man arbeite gemeinsam mit dem Auftraggeber noch eine Mängelliste ab und werde dann "in den nächsten Monaten" das Werk sukzessive hochfahren. Es hätte zwar seit der letzten Gewinnwarnung im Herbst 2013 "immer wieder Irritationen" seitens der Arbeiter und Gewerkschaften gegeben. Das habe man aber schon eingeplant, somit sei eine weitere Verschiebung der Inbetriebnahme nicht mehr notwendig.
Die Börsianer können also aufatmen, das Projekt lastete im Vorjahr schwer auf dem Kurs von Andritz. Die Aktie stürzte von knapp 55 auf bis zu 38 Euro ab. Aktuell notieren die Titel bei rund 45 Euro.
2011 feierte der Anlagebauer "Montes del Plata" noch als größte Order in der Unternehmensgeschichte, dann wurde der 750-Millionen-Euro schwere Auftrag zum Fiasko. Streikwellen der uruguayischen Gewerkschaften erfassten den Bau. Den Plan, das Zellstoffwerk im ersten Halbjahr 2013 in Betrieb zu nehmen, durchkreuzten die uruguayischen Arbeiter, die höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen forderten.