Zu wenig Verdienst?

Apotheken wollen Geld vom Staat

05.03.2016

Apothekerverband fordert 15 Millionen Euro für Nachtdienste.

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© TZ ÖSTERREICH (Archiv)
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31 Prozent der rund 1.370 öffentlichen Apotheken in Österreich befanden sich 2015 in der Verlustzone. Dabei ergänzen sich eine schlechte Umsatzrentabilität und eine niedrige Eigenkapitalquote, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz des Österreichischen Apothekerverbandes in Wien. Gefordert werden 15 Millionen Euro von der "öffentlichen Hand" zur Mitfinanzierung der Apotheken-Nachtdienste.

"Zwei Prozent der Apotheken haben eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent und eine Umsatzrentabilität von mehr als zehn Prozent. 19 Prozent der Apotheken haben eine negative Eigenkapitalquote, das negative an der Situation ist, dass auch Verluste erzielt werden", sagte Peter Voithofer, Direktor der KMU-Forschung Österreich. Der Präsident des Verbandes der selbstständigen Apotheker, Christian Müller-Uri, ergänzte: "Die Apotheken in Österreich verdienen aufgrund des Sparzwangs im Gesundheitswesen zu wenig."

Vergangenes Jahr stieg der Kassenumsatz der österreichischen Apotheken zwar um 5,6 Prozent auf 2,62 Mrd. Euro, das wirkte sich aber kaum auf die Ertragssituation aus. Dies liegt an den jährlich sinkenden Spannen bei den auf Kassenrezept verschriebenen Arzneimitteln. Sven Abart, Direktor des Verbandes, stellte dazu fest: "2005 betrug diese Spanne 20,47 Prozent. 2015 waren es nur noch 15,67 Prozent." Durch die festgelegen degressiven Margen - je teurer ein Arzneimittel, desto geringer der Anteil der Apotheker bis zu einem Limit - und durch Sonderrabatte und Refundierungsmodelle für die Krankenkassen hätte die Umsatzsteigerung des vergangenen Jahres kaum etwas bewirkt. 70 Prozent der Umsätze in den Apotheken werden aber mit den Kassenrezepten gemacht.

Verband will Mitfananzierung der Nachtdienste
Der Apothekerverband wünscht sich finanzielle Erleichterungen durch die öffentliche Hand, vor allem für eine Mitfinanzierung der Nachtdienste: "Jede Nacht haben in Österreich 280 Apotheken Nachtdienst. Das sind im Jahr 100.000 Bereitschaftsdienste (1,8 Millionen Kunden; Anm.). Es kostet uns dieser Service 33 Mio. Euro. Davon zahlen die Apotheken 30 Mio. Euro. Den Rest zahlen die Kunden, einen ganz kleinen Teil die Sozialversicherungsträger. (...) Wir erheben die Forderung, dass die Nachtdienste teilweise von der öffentlichen Hand getragen werden. Die konkrete Forderung beläuft sich auf 15 Mio. Euro." Im benachbarten Ausland würden diese Dienste häufig aus öffentlichen Geldern finanziert.


 

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