Die Arbeitslosenquote in Frankreich ist im dritten Quartal weiter gestiegen und nähert sich den Rekordwerten Ende der 90er Jahre. Nach Angaben des Statistikamtes Insee vom Donnerstag waren rund 2,8 Millionen Menschen ohne Job. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,9 Prozent. Von den jungen Franzosen zwischen 15 und 24 Jahren war sogar rund jeder vierte ohne Beschäftigung.
Im Vorjahresquartal war die Arbeitslosenquote in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft noch um 0,7 Prozentpunkte niedriger gelegenen, im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres stieg sie um 0,1 Prozentpunkte. Inklusive der Überseegebiete (Dom) lag die Arbeitslosenquote im dritten Quartal sogar bei 10,3 Prozent. In Deutschland ist sie in etwa um die Hälfte niedriger.
Die Krise auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile eine erhebliche Belastung für die neue sozialistische Regierung unter Präsident François Hollande. Sie verlor in Umfragen zuletzt deutlich an Zustimmung und steht unter Druck, möglichst schnell tiefgreifende Reformen des Arbeitsmarktes durchzuführen.