Argentinien hat im Streit um die Rückzahlung von Schulden aus der Zeit der Staatspleite im Jahr 2001 mehr als eine Milliarde Dollar (734,48 Mio. Euro) über eine US-Bank an zwei US-Hedgefonds überwiesen. Wirtschaftsminister Axel Kicillof sagte in Buenos Aires, die Zahlung zeige "den Willen Argentiniens, seine Verpflichtungen gegenüber 100 Prozent seiner Gläubiger zu erfüllen".
Argentinien war 2001 pleite, die Schulden beliefen sich auf fast 100 Milliarden Dollar. Mit 93 Prozent der Gläubiger konnte sich das Land seit 2008 auf eine Umschuldung einigen: Die Gläubiger verzichteten auf einen Großteil des Geldes. Erst im Mai vereinbarte Argentinien einen Rückzahlungsplan über den Rest der Schulden mit den im Pariser Club versammelten staatlichen Kreditgebern.
Sieben Prozent der Gläubiger verweigerten damals jedoch die Umschuldung - unter ihnen die US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius Management. Am Montag vergangener Woche wies der Oberste Gerichtshof der USA im Streit um diese Schulden eine Beschwerde Argentiniens gegen das Urteil einer niedrigeren Instanz zurück und verpflichtete das Land zur Zahlung von 1,33 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro).
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner signalisierte daraufhin Bereitschaft zu Verhandlungen mit den Hedgefonds - dies hatte sie bisher abgelehnt. Argentinien wolle seine Schulden zu 100 Prozent begleichen, erklärte Kirchner am vergangenen Freitag.
Nach dem Urteil könnten nun aber weitere private Gläubiger große Summen von Argentinien einfordern. Das Land hat aber nur noch Devisenreserven in Höhe von 28 Milliarden Dollar - damit droht Argentinien erneut die Staatspleite.