Der Leiterplattenhersteller AT&S will sein Hauptquartier von Wien wieder in die Steiermark an den Standort Leoben-Hinterberg verlegen. Davon sind bis zu 48 Jobs betroffen. Weiters soll in Hinterberg zusammen mit einer niederländischen Firma an Solartechnologie gearbeitet werden. Hinterberg solle das Zentrum für den europäischen Markt sein.
AT&S-Vorstand Andreas Gerstenmayer hatte weiters erklärt, in allen Standorten müssten die Verwaltungskosten optimiert werden. Die Aufgaben des derzeitigen Headquarters Wien würden an andere Standorte der AT&S-Gruppe übertragen, so Unternehmenssprecher Hans Lang.
48 Jobs seien davon betroffen, mit den betreffenden Mitarbeitern würden noch Gespräche geführt. Einige Arbeitsplätze könnten auch in den Niederlassungen der Gruppe in Asien angesiedelt sein, dem Großteil der Beschäftigten werde aber der Standort Hinterberg angeboten. Der Bürostandort Wien werde jedenfalls mit Ende des Kalenderjahres 2010 geschlossen.
Das Technologiezentrum Leoben-Hinterberg solle - neben dem Headquarter des Unternehmens, das 2003 nach Wien übersiedelte - auch Zentrum für die Unternehmensentwicklung sowie technologische Innovationen werden. Die in Hinterberg etablierte Produktion von Klein- und Mittelserien im Hightech-Segment bleibe von den Maßnahmen unberührt und werde weiterentwickelt.
Derzeit sind im obersteirischen Standort rund 700 Menschen beschäftigt. Werde die Herstellung der Solartechnologie aufgenommen, könnte dies neue Jobs bedeuten, allerdings nicht in jenem Ausmaß der personalintensiven Leiterplattenfertigung, so Lang. Hinterberg hatte in den vergangenen Jahren eine stete Redimensionierung erfahren, zuletzt war 2009 die Leiterplatten-Volumsproduktion nach Asien verlegt worden.
Zuvor hatte AT&S-Vorstand Gerstenmayer in einem Interview mit dem "Industriemagazin" erklärt, das "Geschäftsmodell in Hinterberg muss quasi neu erfunden werden". In Hinterberg soll zusammen mit dem niederländischen Unternehmen Solland eine neue Generation von Solarmodulen gefertigt werden. Die AT&S-Leiterplattentechnologie soll den Wirkungsgrad der Zellen erhöhen helfen, durch Ersparen von Kontakten. Eine Entscheidung darüber solle es laut Lang in den nächsten Wochen geben.
Der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (V) erklärte, sein Ressort unterstütze die Übersiedelung des Headquarters. Dies bedeute Wertschöpfung und Aufträge für wirtschaftsnahe Dienstleister in der Steiermark. Laut Buchmann habe AT&S hat im Rahmen des Projektes "Technologieoffensive Österreich" 30,65 Mio. Euro in Hinterberg investiert und werde mit Wirtschaftsförderungen unterstützt.
Teil dieses Projektes sei eben die Entwicklung und Serienproduktion von energieeffizienteren Solarpanels zur Stromerzeugung durch Photovoltaik. Dies könnte laut Buchmann rund 90 Jobs schaffen und rund 700 bestehende sichern.