Rekord

AUA fliegt 67 Mio Euro Verlust ein

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Das Defizit lag heuer im ersten Vierteljahr höher als im gesamten vorigen Jahr.

Die deutsche Lufthansa hat für ihre österreichische Tochter AUA (Austrian Airlines) für das erste Quartal 2012 einen Rekordverlust gemeldet. Wie der deutsche Konzern Donnerstagfrüh mitteilte, machte die AUA einen operativen Verlust von 67 Mio. Euro. Damit lag das Defizit bei der AUA heuer im ersten Vierteljahr sogar höher als im gesamten vorigen Jahr (rund 60 Millionen). Grund waren die hohen Treibstoffrechnungen. Aber auch die Flugsteuer belastete.

Auch Swiss mit Verlust
Sogar die Schweizer Swiss machte im ersten Quartal heuer Verlust, allerdings nur 6 Millionen Euro. Insgesamt schrieb die deutsche Lufthansa-Airlinegruppe im Konzern in den ersten drei Monaten heuer 381 Mio. Euro operativen Verlust.

"Keine Kündigungen"
Die AUA ist nach Angaben ihres Vorstandes von dem heute von der Konzernmutter Lufthansa angekündigten Plan, in den nächsten Jahren weltweit 3.500 Verwaltungsjobs zu streichen, nicht erfasst. Die Stellenkürzungen sind Teil eines milliardenschweren Sparprogramms, das die AUA-Konzernmutter durchzieht. Im ersten Quartal 2012 schrieben die Lufthansa und alle ihre Flug-Töchter Verluste.

Wie immer unterscheiden sich die Zahlen der AUA-Bilanz und der Lufthansa-Bilanz zur österreichischen Tochter geringfügig, wegen Konsolidierungseffekten.

Die AUA selbst berichtete heute früh einen operativen Verlust 66,7 Mio. Euro. Zum Vergleich: Im ersten Vierteljahr 2011 lag der Verlust bei 63,5 Mio. Euro.

Auch das Ebitda war mit minus 26,9 Mio. Euro wieder um 19 Prozent schlechter als vor einem Jahr. Die Kosten für Treibstoff und Gebühren, die rund 50 Prozent der Gesamtkosten des Unternehmens ausmachen, waren nach Unternehmensangaben im Erstquartal mit 257 Mio. Euro um 28 Millionen höher als im Vorjahres-Quartal.

"Schlechtes Ergebnis"
AUA-Chef Jaan Albrecht sprach von einem "schlechten Ergebnis" und "zu hohen Kosten". Das mache deutlich, wie dringend die Gegenmaßnahmen seien, sagte er mit Verweis auf das Sparpaket. Die AUA hat am Montag nach langem Streit mit dem Betriebsrat den Umstieg der Bord-Belegschaft auf das billigere Gehaltsschema der Tyrolean beschlossen. Personalkosteneinsparungen sind Teil eines heuer 220 Mio. Euro schweren Sparpakets.

 "Vor allem die Luftverkehrssteuer, die am 1. April 2011 eingeführt wurde, trifft uns im 1. Quartal 2012 komplett neu und mit voller Wucht", schrieb Albrecht heute. "Wir können die Gebühren aufgrund des harten Wettbewerbs nicht zur Gänze an die Kunden weitergeben. Ich appelliere daher nochmals an das Finanzministerium alles zu tun, um den österreichischen Luftverkehrsstandort zu entlasten."

Gute Nachrichten verdeckt
Zwei ganz gute Nachrichten wurden von den tiefroten Ergebnisdaten der AUA verdeckt: Die operativen Gesamterlöse der AUA (Umsatz) lagen im Erstquartal mit 464,3 Mio. Euro um 3,8 Prozent über Vorjahresniveau. Im ersten Quartal hatte die AUA nämlich auch ein kräftiges Passagierplus. In Summe flogen bis März 2,3 Millionen Passagiere mit "Austrian", was einem Plus von 10,1 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum entsprach. Dies lasse auf ein Jahr 2012 mit guter Auslastung hoffen, hieß es heute. Der Trend ist jedenfalls in den Vorausbuchungen abzulesen.

Im ersten Quartal waren die Austrian-Maschinen etwas besser ausgelastet, bei 70,6 Prozent. Das war ein Plus von 2,1 Prozentpunkten. Albrecht sieht einen guten Boden für künftiges Wachstum. Ende März beschäftigte die AUA AG 6.774 Mitarbeiter.

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