Wegen Tyrolean-Umstieg

AUA: Jeder 5. Pilot verabschiedet sich

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Zudem kehrten auch 221 Flugbegleiter den Austria Airlines den Rücken.

Jetzt steht es fest: Weil sie die vom Vorstand beschlossene Überführung des AUA-Flugbetriebs auf die billiger operierende Tochter Tyrolean per 1. Juli nicht mitmachen wollen, verlassen in Summe 341 Bord-Mitarbeiter die AUA. Die Frist für das Sonderkündigungsrecht bei voller Abfertigung lief am Samstag um Mitternacht aus. 120 Piloten und 221 Flugbegleiter haben ­davon Gebrauch gemacht.

Von dem Betriebsübergang betroffen sind 600 Piloten und 1.500 Flugbegleiter der AUA. Jeder fünfte Pilot hat sich also entschlossen, wegen der künftig schlechteren Arbeitsbedingungen – Einfrieren der Gehälter, längere Arbeitszeiten – von Bord zu gehen. Gekündigt haben vor allem Kapitäne, die noch nach dem alten AUA-Kollektivvertrag angestellt waren. Die Dienstältesten kassieren jetzt satte Abfertigungen von bis zu 550.000 Euro.

Die vom Betriebsrat zunächst befürchtete Massenflucht von bis zu 300 AUA-Piloten hat es aber nicht gegeben. AUA-Chef Jaan Albrecht: „Es tut mir leid, dass einige Mitarbeiter die Abfertigung einer guten Zukunft bei Austrian Airlines vorziehen. Die große Mehrheit hat aber Ja zur AUA gesagt. Und das freut mich.“

Bis 550.000 € Abfertigung
Die meisten der 341 Mitarbeiter scheiden Ende Juni aus. Sorgen um ihre Urlaubsflüge müssen sich die Österreicher aber nicht machen, versichert die Airline. Die Abgänge könne die AUA ohne Einschränkungen des Flugbetriebs verkraften.
Kosten wird der Betriebsübergang auf Tyrolean inklusive der Abfertigungen für ausscheidende Mitarbeiter rund 100 Millionen Euro. Andererseits kann die defizitäre AUA dann hohe Pensionsrückstellungen in der ­Bilanz auflösen.

 

So werden die Piloten ersetzt

Die AUA hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Piloten-Abgänge im bevorstehenden Urlaubs-Flugverkehr kompensieren zu können. Die Teilzeitarbeit wird bei Tyrolean (400 Piloten) aufgelöst, es laufen Umschulungen von Tyrolean-Piloten auf andere Flugzeugtypen. Ausgebildete Piloten, die derzeit in anderen Funktionen tätig sind, kehren wieder ins Cockpit zurück. Auch Flugzeuge und Crews der AUA-Mutter Lufthansa werden den Sommer über einspringen.

Im Winter ist der Flugplan dünner, sodass die reduzierte Belegschaft ausreichen dürfte. Für nächstes Jahr plant die AUA dann die Einstellung neuer Piloten und Flugbegleiter. Auf die Buchungen wirkt sich der Konflikt um das Sparpaket übrigens nicht aus – die AUA hat derzeit ein Nachfrageplus von zehn Prozent.

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