Die deutsche Lufthansa erwartet 2010 von ihren neuen Töchtern AUA (Austrian Airlines) und bmi (British Midland) einen dreistelligen Millionenverlust. Dies hat der deutsche Konzern am Mittwoch bei Präsentation der Erstquartalszahlen prognostiziert. Austrian und bmi lasteten mit einem Verlust von 111 Millionen Euro auf der Bilanz. Bei beiden Töchtern sind schwarze Zahlen nicht in Sicht.
Die Lufthansa ist mit schwerem Ballast ins Jahr gestartet. Im kriselnden Passagiergeschäft verbuchte der Konzern im ersten Quartal 2010 einen operativen Verlust von 373 Mio. Euro. Zwar zog die Nachfrage vor allem auf Langstreckenflügen zuletzt wieder an. Der Pilotenstreik, Flugausfälle durch den ungewöhnlich kalten Winter und die defizitären Töchter Austrian und bmi machten die positiven Effekte jedoch zunichte. Über die Verluste im April durch die Vulkanasche-Flugverbote gab es keine neuen Zahlen.
Zudem will die Kundschaft für Europaflüge nicht mehr so viel Geld bezahlen wie vor der Wirtschaftskrise. Auch die übrigen Geschäftsfelder konnten das Minus in der Lufthansa-Bilanz nicht ausgleichen: Konzernweit stand deshalb bei einem Umsatz von 5,8 Mrd. Euro ein operativer Verlust von 330 Mio. Euro in den Büchern. Im Gesamtjahr will Lufthansa ein operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau von 130 Mio. Euro erreichen.
Eine staatliche Kompensation für Verluste aus dem tagelangen Flugverbot vom April lässt die Gruppe nicht aus den Augen. Allerdings müsste sie nach europaweit einheitlichem Rahmen und Kriterien erfolgen.
Bei der AUA läuft unterdessen der Personalabbau auf Hochtouren. Bis Ende des Jahres soll der Mitarbeiterstand auf rund 6.000 sinken. Vor zweieinhalb Jahren waren es noch 8.600. Bis Dezember müssen für das Sparziel jetzt also noch mehr als 800 Leute gehen.