AUA: Streit 
um Sparkurs eskaliert

Bei der AUA verschärft sich der Konflikt zwischen Vorstand und Gewerkschaft über neue Kollektivverträge (KV). Am Mittwochnachmittag hatte die Airline-Führung den KV für das Bordpersonal vorsorglich aufgekündigt und in einem Brief an vida-Gewerkschafter Rudolf Kaske mit einem Zwangsumstieg auf die rund 25 % billigeren Tyrolean-Verträge gedroht, wenn man sich nicht noch über „modernisierte“ KV einige.

Diese Vorgangsweise sei „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagt Kaske. In einem offenen Brief an AUA-Vorstand Peter Malanik empört er sich nicht zuletzt über die Art der Kommunikation per Fax (statt persönlich). Immerhin handele es sich „um keine Pipifax-Angelegenheit“. Der Tyrolean-KV sei für ihn „überhaupt kein Thema“, stellt Kaske klar.

„Müssen jetzt verhandeln“, sagt Gewerkschafter Kaske
Protestmaßnahmen oder gar Streiks sind derzeit jedoch nicht zu erwarten. „Maßnahmen kündigt man nicht an, die setzt man, wenn notwendig“, so Kaske zu ÖSTERREICH. Vorerst soll aber verhandelt werden. Zunächst zwischen Management und Betriebsrat, danach auf Sozialpartnerebene, schlägt Kaske vor.

Damit ist jetzt Bord-Betriebsratschef Karl Minhard am Zug. Man habe ihm bereits Terminvorschläge gemacht, heißt es seitens des AUA-Managements.

Die Zeit für die schwer angeschlagene Lufthansa-Tochter AUA drängt. Am 29. Februar ist die nächste AUA-Aufsichtsratssitzung, bis dahin will Airline-Chef Jaan Albrecht ein 220 Mio. Euro schweres Sparpaket auf den Weg gebracht haben. Teil dessen sind neue Verträge, in denen u.a. die automatischen Gehaltsvorrückungen wegfallen.

Zeit drängt: Bis 29. Februar muss es eine Einigung geben
Ein von der AUA erstellter neuer KV-Entwurf enthalte rund 180 Änderungen, so Gewerkschafter Kaske. Die alle abzuarbeiten, gehe sich bis 29. Februar nie aus. Vorerst dürfte dem Vorstand aber eine Grundsatzeinigung reichen, ist zu hören. Man freue sich jedenfalls auf den Verhandlungstisch