Die Ratingagentur stellt auch eine weitere Herabstufung in Aussicht.
Nach Moody's hat nun auch die Ratingagentur Fitch die langfristige Kreditwürdigkeit Sloweniens herabgestuft. Das Rating wurde von "AA" um eine Stufe auf "AA-" gesenkt. Der Ausblick ist "negativ", was eine künftige weitere Herabstufung in Aussicht stellt. Die Ratingagentur begründete die Senkung mit der Sorge über den slowenischen Bankensektor und über mögliches Scheitern von Reformen zur fiskalen Stabilisierung des Landes, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA.
Bankensektor
"Die Herabstufung ist vor allem eine Folge der Verschlechterung der Lage im Bankensektor, die ein erhebliches Risiko darstellt", betonte die Ratingagentur. Die Banken könnten weitere Kapitalhilfen beantragen. Besorgt zeigte sich Fitch auch über den Anstieg von notleidenden Krediten, die bereits fast 15 Prozent aller Kredite an den Nichtbanken-Sektor betragen, und niedrigen Risikovorsorge zum Abfangen von Verlusten. Nach Einschätzung der Agentur sind 3,1 Mrd. Euro frisches Kapital für die Sanierung des Bankensektors notwendig.
Politisches Scheitern
Besorgt zeigte sich Fitch auch über das Scheitern der Pensionsreform bei der Volksabstimmung im Juni, was als einen Rückschlag für die langfristige Nachhaltigkeit von öffentlichen Finanzen gesehen wird. Eine "radikale Pensionsreform" sei notwendig, um die nachteilige Auswirkung von schnell alternder slowenischer Bevölkerung zu bewältigen, so die Agentur.
Bereits vergangene Woche hatte die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnote Sloweniens um eine Stufe von "Aa2" auf "Aa3" gesenkt. Als Folge dessen wurden auch Rating von drei slowenischen Banken, der staatlichen Export- und Entwicklungsbank SID banka, Sloweniens größter Bank NLB (Nova Ljubljanska banka) und der drittgrößten Bank Abanka Vipa herabgestuft.